"Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht"

Eröffnung der diesjährigen missio-Aktion in Dresden


Bischof Joachim Reinelt und Erzbischof Paul Bakyenga
Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Dresdner Kathedrale wurde am vergangenen Samstag die diesjährige missio-Aktion eröffnet. Sie möchte vor allem jene Initiativen unterstützen, die sich in Ostafrika um die HIV- / Aids-Kranken kümmern.

Dresden, 02.10.2006 (KPI): Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Dresdner Kathedrale wurde am vergangenen Samstag, dem 30. September, die diesjährige missio-Aktion eröffnet. Dabei rückt das Internationale Katholische Missionswerk die Problematik der HIV- / Aids-Erkrankung in den Mittelpunkt und möchte vor allem jene Initiativen unterstützen, die sich in Ostafrika um die Kranken kümmern. „Jeder kann etwas tun, kann dazu beitragen zu helfen: für infizierte Kinder spenden, aber ebenso auch für Erkrankte Wasser holen, ihre Wäsche waschen, ihre Kinder betreuen“, betonte Erzbischof Paul Bakyenga aus Uganda am Samstag in Dresden. Da Aids eine Krankheit der Einsamkeit sei, sei es das Wichtigste, den kranken Menschen nicht alleine zu lassen. „Wunder kann nur Gott vollbringen – aber kleinere Dinge stehen in unserer Macht“, mahnte der Erzbischof. In diesem Zusammenhang sieht er auch das biblische Gleichnis vom barmherzigen Samariter (im Lukas-Evangelium 10,25-35). Der Ausgeraubte wird halbtot zurückgelassen – ein Priester und ein Levit sehen ihn, gehen aber vorüber. Ein Mann aus Samarien hingegen versorgte die Wunden des Verletzten mit Wein und Öl aus seinem eigenen Gepäck und besorgte eine Unterkunft. Er ließ den überfallenen, halbtot geschlagenen Menschen nicht allein.

Die Band KAKAU aus Tansania

Die Band KAKAU aus Tansania, die sich die Aufklärung über HIV / Aids zur Aufgabe gemacht hat und mit ihren Gesängen auch diejenigen erreicht, die weder lesen noch schreiben können und sich auch die Batterien für ein Radio nicht leisten können, gestaltete die Abendmesse mit ihren Gesängen und ließ Weltkirche erfahrbar werden.

„Dass sich die Menschen in Afrika so wenig selber helfen können, hat unter anderem auch darin seine Ursache, dass wir ihre Früchte und ihre Arbeit so gering entlohnen“, merkte Bischof Joachim Reinelt in seiner Predigt kritisch an. „Wir müssen ganz neu denken und handeln – anstatt über eigene Verluste zu jammern“, forderte er die Gläubigen auf. Es sei an der Zeit, nicht festzuhalten, sondern herzugeben.

Der missio-Aids-Truck vor der Dresdner Kathedrale

Über Aids in Afrika informierte auf dem Schlossplatz in Dresden am Samstag und Sonntag auch der missio-Aids-Truck, eine multimediale Ausstellung. Sie ermöglicht Jugendlichen am Beispiel eines Jungen aus Südafrika und eines Mädchens aus Uganda einen Einblick in die Lebenswelt ihrer afrikanischen Altersgenossen und konfrontiert sie so mit den Folgen von HIV / Aids, zeigt aber auch Wege auf, wie man der Krankheit entgegentreten kann.

Elisabeth Meuser


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