Gewalt gegen Heimkinder in Thammenhain: Caritas bietet Betroffenen Gespräche und Hilfen an

Caritas-Verband reagiert auf Vorwürfe

Dresden, 19.04.10: Der Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen bietet Menschen, die Opfer körperlicher Gewalt im früheren Caritas-Kinderheim "St. Hedwig" in Thammenhain geworden sind, Gespräche und Hilfen an. "Wir wollen mit den Opfern sprechen und alles dafür tun, dass die Vorkommnisse lückenlos aufgeklärt werden", sagte Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich am Montag in Dresden. Für Gespräche mit den Betroffenen werde er persönlich zur Verfügung stehen. 

Gleichzeitig brachte der Caritasdirektor sein tiefstes Bedauern über die Vorkommnisse im Kinderheim in der 1950er Jahren zum Ausdruck. "Ich möchte mich bei allen, die unter den Verhältnissen in der Einrichtung zu leiden hatten, aufrichtig entschuldigen. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien." Auch aus damaliger Sicht seien manche Erziehungsmethoden absolut nicht akzeptabel gewesen, so Mitzscherlich. Der Caritasdirektor äußerte zudem seine Hochachtung gegenüber denen, die nach 40 oder 50 Jahren den Mut fänden, über ihre Situation zu sprechen und damit zur Aufklärung beizutragen. Mitzscherlich sicherte den Opfern seine volle Unterstützung zu.

Nach Berichten der Leipziger Volkszeitung und der Dresdner Neuesten Nachrichten sind im Caritas-Kinderheim St. Hedwig in Thammenhain bei Wurzen in den 1950er Jahren Kinder Opfer von Gewalt und Misshandlungen geworden. Das Heim wurde damals von Ordensschwestern geleitet. Nach 1989 ging das Gebäude, in dem die Einrichtung untergebracht war, an den früheren Besitzer über.

Hinweis: Opfer von Misshandlungen und Gewalt im Kinderheim Thammenhain können sich beim Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen melden. Tel. 0351/4983766 oder 0177/2362401; Ansprechpartner ist Bernd Christ.

as



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