Dominikanerinnen verabschieden sich aus Leipzig
"Niemals geht man so ganz..."
Die Dominikanerinnen des Leipziger Konvents übernehmen künftig andernorts neue Aufgaben.
Leipzig, 13.05.2014: Am Sonntag, dem 11. Mai, wurden nach 20 Jahren die Dominikanerinnen von Bethanien aus Leipzig verabschiedet. Was 1994 zunächst in Gemeinschaft mit den Dominikanerbrüdern im Stadtteil Wahren begann, wurde in den letzten acht Jahren nach einem Intermezzo in Radefeld in der Leipziger Einbahnstraße im Osten der Stadt fortgesetzt. Die Schwestern haben im Laufe der Zeit vielfältige Dienste übernommen: Seelsorge im Krankenhaus, im Gefängnis, in der Montessori-Schule, kirchenmusikalische Dienste und ehrenamtliche Dienste in vielen Bereichen. In der Eisenbahnstraße hielten sie ihr Ladencafe „La Taste“ in einem sozialen Brennpunkt der Stadt offen. Es war ein Ort, wo Menschen da sein und ein menschliches Gegenüber erfahren durften. Nicht zuletzt waren die Schwestern selbst präsent, ganz selbstverständlich da. Sie bildeten eine betende Gemeinschaft in einer Stadt, in der viele Gott nicht kennen.
Leipzig ist ärmer geworden
Die Verabschiedung in einem festlichen und frohen Gottesdienst zeigte, wie sehr die Dominikanerinnen zur Kirche in Leipzig gehörten und auch in verschiedenen Gemeinden eingebunden waren. Die Pfarrkirche St. Bonifatius, zu der die Schwestern durch die kirchenmusikalischen Dienste von Schwester Hellena eine besonders Verbindung hatten, war mit Menschen aller Altersgruppen und aus vielen Gemeinden gefüllt. Diese Verabschiedung am Weltgebetstag um Geistliche Berufe markiert einen Verlust. Vom Anfang her betrachtet war das Kommen der Schwestern ein Geschenk, das uns 20 Jahre vergönnt war. Auch für die Schwestern war diese Zeit eine wertvolle und prägende Zeit, wie es die Generaloberin Schwester Sara in ihren Dankesworten ausdrückte. Die Dominikanerinnen von Bethanien wollen ihre Präsenz in ihren Kinderdörfern stärken. Die Leipziger Schwestern werden in verschiedenen Konventen leben: in Meckenheim, Schwalmtal-Waldniel, Bergisch Gladbach und Eltville-Erbach. In einem Dank an die Gemeinde sangen die Schwestern am Schluss des Gottesdienstes um ihre Priorin Schwester Angela vereint: „Niemals geht man so ganz …“ Die Leipziger Gemeinden danken den Schwestern für ihre Dienste und ihr Hiersein.
Pfarrer Dr. Stephan George