"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen"
200 Jahre Don Bosco – ein Leben für junge Menschen
Wie Don Bosco! Mit der Jugend, für die Jugend: Fabian Essel (19) macht derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr im Münchener Salesianum. (Foto: Wolfgang Weber)
Chemnitz / München, 29.06.2015: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“ – diesen Spruch kennt wohl fast jeder aus Poesiealben, von Spruchkarten oder vom Kalenderblatt. Zurück geht der Satz auf den Priester, Ordensgründer und Erzieher Johannes Bosco. Und es war für ihn weit mehr als ein netter Spruch: In ihm spiegelt sich die Grundhaltung seines Lebens und seiner erzieherischen und pastoralen Tätigkeit.
Vor 200 Jahren, am 16. August 1815, wurde der Priester, Jugendapostel und Sozialpionier Don Johannes Bosco in der Nähe von Turin (Italien) geboren. Die Don Bosco Familie erinnert 2015 weltweit an ihren Gründer und an sein Leben und Wirken für junge Menschen. Auch über das Don Bosco Haus Chemnitz finden in diesem Sommer aus Anlass des Jubiläums „200 Jahre Don Bosco“ einige große Aktionen mit Kindern und Jugendlichen statt:
Was war das Besondere an Johannes Bosco?Der italienische Priester galt als unverbesserlicher Optimist. Ohne eine gehörige Portion Gottvertrauen hätte er es wohl auch kaum auf sich genommen, in Turin bedürftigen Jugendlichen zu helfen, die im beginnenden Industriezeitalter auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben in der Stadt auf der Strecke geblieben waren. Dabei ließ sich der Priester auch nicht beirren, wenn im Klerus über ihn geredet wurde, weil er sich auch mit Ex-Häftlingen abgab.
Der Geistliche wollte benachteiligte junge Menschen mit einer Ausbildung fitmachen fürs Leben. Er war überzeugt davon, dass in jedem jungen Menschen ein guter Kern steckt. Revolutionär zur damaligen Zeit war sein Erziehungsstil, der auf Liebe, Einsicht, Glaube und Prävention setzt statt auf harte Strafen.
Sein Mut und sein Optimismus steckten an: Viele der Jugendlichen, die Johannes Bosco betreute, wollten sich mit ihm engagieren. Deshalb rief er 1859 die „Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales“ ins Leben – die Salesianer Don Boscos. Als zweitgrößte Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche sind die Ordensmänner heute in 132 Ländern aktiv und erreichen mit ihrer Arbeit rund 16 Millionen Mädchen und Jungen auf der ganzen Welt. Zu ihren Aufgaben gehören die Jugendsozialarbeit, Schulen, Tageseinrichtungen, Hausaufgabenbetreuung sowie Hilfen für benachteiligte junge Menschen. Die Salesianer engagieren sich zudem in der Schul- und Hochschulbildung, geben Hilfen zur Erziehung und beraten Jugendliche. Und auch in der Pfarrseelsorge gilt die Jugendarbeit als Schwerpunkt.
Zusammen mit Maria Dominika Mazzarello eröffnete Don Bosco 1872 zudem das Institut der Töchter Mariä Hilfe der Christen, die heutigen Don-Bosco-Schwestern. Und er gründete die Vereinigung der Salesianischen Mitarbeiter zur Unterstützung seines Werkes für die Jugendlichen. Als Johannes Bosco 1888 in Turin starb, gab es bereits 773 Salesianer und 276 Novizen in 58 Niederlassungen.
Mit der Heiligsprechung Don Boscos am 1. April 1934 bestätigte die Kirche sein Leben und Wirken als vorbildlich und nachahmenswert, als einen Weg, der zu Gott führt. Don Bosco, den klerikale Kreise zunächst als verrückten Spinner auszuschalten versuchten, weil sie seinen Einsatz für Jugendliche von der Straße, sein Eintreten für ihre Würde und ihre Rechte, sein Leben mit den jungen Menschen nicht verstanden, wurde damit mit seiner Lebensform, mit seinem pädagogisch-pastoralen Handeln von oberster kirchlicher Stelle anerkannt.
Am 16. August 2015 wird der „Vater und Lehrer der Jugend“, wie ihn Papst Johannes Paul II. anlässlich der Hundertjahrfeier seines Todes nannte, 200 Jahre alt.
Damit das Leben junger Menschen gelingt
Das Anliegen Don Boscos, die Heranwachsenden ernstzunehmen, ihnen eine Stimme zu geben und eine Möglichkeit, ihr Leben selbst zu gestalten, ist auch heute wichtig: bei Sozialprojekten in Berlin, Köln und München genauso wie bei der Bildungsarbeit in Afrika, Asien oder Lateinamerika.
Das Konzept geht auf - vor allem, weil es sich an alle jungen Menschen richtet: an diejenigen, die noch nie einen Fuß in eine Kirche gesetzt haben, ebenso wie an den Ministranten aus katholischem Elternhaus.
In Deutschland und der deutschsprachigen Schweiz leben heute 265 Salesianer Don Boscos und 70 Don-Bosco-Schwestern an rund 40 Standorten. In den Einrichtungen für junge Menschen arbeiten die Ordensmitglieder mit rund 2.000 angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und vielen Ehrenamtlichen zusammen. Weltweit sind es über 265.000.
Ihre Arbeit hat viele Gesichter. Ob sie benachteiligten Jugendlichen eine Ausbildung ermöglichen oder junge Flüchtlinge auf ihrem Weg in eine Zukunft in Deutschland begleiten, ob sie in Wohnheimen Lehrlingen ein Zuhause geben oder mit Mädchen und Jungen über den Glauben und Zukunft sprechen: Sie sind da zur Stelle, wo junge Menschen besondere Hilfe benötigen. Damit das Leben junger Menschen gelingt.
Akzente im Jubiläumsjahr 2015
Den 200. Geburtstag Don Boscos begeht die Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos mit einigen besonderen Akzenten:
Weitere Informationen und Kontakt:
Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos
Referat für Öffentlichkeitsarbeit
St.-Wolfgangs-Platz 10, 81669 München
Tel.: 089 / 48 008-460, E-Mail: pressestelle@donbosco.de
Websites: www.donbosco.de, www.2015.donbosco.de