Renovierung und Altarsanierung in der Pfarrkirche Heilige Familie in Zwickau fast beendet

- rechtzeitig zum 80-jährigen Kirchweihjubiläum am 14. Juni

Altarraum neu
Nach der Renovierung strahlt die Kirche Heilige Familie in Zwickau wieder - hier der neuangestrichene Altarraum.

Zwickau, 02.06.2015: Die Pfarrei Heilige Familie in Zwickau hat am 14. Juni doppelten Grund zum Feiern: Vor 80 Jahren - genauer: am 16. Juni 1935 - weihte Bischof Petrus Legge die damals neue Pfarrkirche, nur neun Monate nach der Grundsteinlegung; und die aktuellen Sanierungsarbeiten in der Kirche sind fast fertig, so dass die Gemeinde ihre Kirche wieder "in Besitz nehmen" kann.

Der Kirchenbau war vor 80 Jahren nötig geworden, weil seit der Mitte des 19. Jahrhunderts viele katholische Arbeiter und Unternehmer in die industriell aufstrebende Stadt Zwickau gekommen waren und die bis dahin einzige Pfarrkirche St. Johann Nepomuk nicht mehr ausreichte.

40 Jahre später (1975/76) wurde der Altarraum der Kirche – auch als Antwort auf die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils – umgebaut. Die wurmstichigen Holzaltäre (ein Hochaltar und zwei Seitenaltäre) wurden dabei abgerissen und ein neuer Altar als Volksaltar gebaut. Dieser erhielt die Altarplatte des ehemaligen Hochaltars. Die Front des Altares wurde nach einem Entwurf der Greizer Künstlerin Elly-Viola Nahmmacher gefertigt, die auch das Kreuz, den Ambo, die Türen des Tabernakels, das ewige Licht, den Osterleuchter und die Skulptur der Heiligen Familie gestaltete.

Die Bauurkunde von 1976
Die Bauurkunde von 1976

"Tag des Herrn" von 1976
"Tag des Herrn" von 1976

Der Altarneubau erfolgte damals in Eigenleistung, und aufgrund der Knappheit von Baumaterialien griff man auf vorhandene Platten des Fußbodens und Hochaltars zurück. Freilich standen dafür keine zusammenhängenden Platten zur Verfügung, so dass mehrere Einzelteile zusammengefügt werden mussten. Im Laufe der Jahre traten immer wieder Schäden aufgrund von herabfallenden Teilen der Altarfront auf, die dann notdürftig repariert wurden.

Die sanierungsbedürftige Altarfront
Die sanierungsbedürftige Altarfront.

Schon länger stand also die Sanierung des Altars an und sollte nun in der Vorbereitung auf das 80. Kirchweihjubiläum realisiert werden. Dafür wurde zunächst das Muster der Altarfront kopiert und die Mensa abgenommen. Der bisherige gemauerte Altarkorpus wurde durch ein Stahlgestell ersetzt, an welchem die Seitenplatten aus Jura-Marmor (einem fossilreichen Kalkgestein) verankert wurden.
Vor dem Aufsetzen der alten, vor 80 Jahren geweihten Altarmensa, brachte Pfarrer Markus Böhme in eine dafür vorgesehene Hülse die bisherige Bauurkunde von 1976, eine neue Urkunde über die Sanierung und die daran beteiligten Firmen, die vorgefundene Ausgabe des „Tag des Herrn“ von 1976, die aktuelle Pfingstausgabe der Kirchenzeitung sowie aktuell gültige Münzen von 1 Cent bis 2 Euro ein.

In den Altar eingelassene Urkunden
In den Altar eingelassene Urkunden.

Aufsetzen der alten Altarmensa
Aufsetzen der alten Altarplatte.

Nun steht der Altar wieder in seiner vertrauten, aber erneuerten Ansicht in der Kirche. Viele Gemeindemitglieder, die schon mal einen Blick auf den sanierten Altar werfen konnten, waren begeistert von der gelungenen Umsetzung.

Der sanierte Altar
Der Altar ist fertig saniert.

Neben diesen Arbeiten erhielt die Kirche auch einen neuen Farbanstrich, ebenso wurde die Orgel überholt. Dafür musste die Gemeinde zu den Gottesdiensten für sieben Wochen auf den Gemeindesaal ausweichen. Aufgrund der geringeren Platzkapazität war es notwendig, einen zusätzlichen Sonntagsgottesdienst anzubieten.

Übergangslösung: der Pfarrsaal als Kirchenraum
Übergangslösung: der Pfarrsaal als Kirchenraum

All das ist nun bald selbst Geschichte, denn am Sonnabend, 13. Juni, um 17 Uhr wird die Gemeinde im Rahmen einer Vesper wieder in die renovierte Kirche einziehen und diese dann in Besitz nehmen. "Die Vorfreude darauf ist schon sehr groß", beschreibt Pfarrer Böhme die Atmosphäre unter den Gemeindemitgliedern.

Der Festgottesdienst am Sonntag, 14. Juni, um 10 Uhr wird von Generalvikar Andreas Kutschke geleitet. Auch ehemalige Seelsorger der Gemeinde werden zu diesem Fest erwartet, das unter dem biblischen Leitwort steht: „Kommt und seht!“ (Joh 1,39) "Gern darf dies auch von anderen wörtlich genommen werden", so Pfarrer Böhme.
Der festliche Tag endet mit einer Dankandacht um 16.30 Uhr.

Sämtliche Kosten für die Sanierung bringt die Gemeinde selber auf aus Rücklagen und Spenden.

Das Malern war sehr notwendig...
Der Vorher-Nachher-Vergleich zeigt: Das Malern war sehr notwendig...

Die Musterübertragung der Altarfront
Die Musterübertragung der Altarfront



PMB / meu



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