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Bistum Dresden Meissen
Heilige Messe im St. Paulus-Dom zu Münster. © Elisabeth Meuser
28. August 2020

„Wir sind eingeladen, Christus in unseren Herzen zu tragen“

2. Tag der Wallfahrt mit Bischof Heinrich: in Münster und Fahrt nach Kevelaer

Für den zweiten Tag der Wallfahrt hatte Bischof Heinrich Timmerevers ein dichtes, interessantes Programm in der Innenstadt von Münster zusammengestellt:

phpthumb1Zunächst besuchten die Pilgerinnen und Pilger das Euthymia-Zentrum am Mutterhaus der Clemensschwestern. Schwester Maria Euthymia lebte von 1914 bis 1955 und wurde im Jahr 2001 in Rom seliggesprochen. „Alles für den großen Gott“, so lautete ihre Lebensdevise. Schon als Kind spürte sie die tiefe Gewissheit, dass Jesus in ihr lebt. Das gab ihr die Kraft, in Demut und mit Engagement die ihr aufgetragenen Arbeiten zu erledigen und für die Menschen dazusein, ihnen in ihren Nöten zu helfen und für sie zu beten.

dsc 8243Die nächste Station war die Lambertikirche. Auf dem Weg dorthin begegnete eine Ordensschwester der Wallfahrtsgruppe und fragte fast zweifelnd: „Bischof Timmerevers, sind Sie es??“ Wiedersehensfreude auf beiden Seiten. Sie kennen sich aus den Zeiten, als Heinrich Timmerevers als Seelsorger in Visbek wirkte. Überhaupt schien es so, als wenn er beinahe jeden zweiten Menschen, der ihm in Münster begegnete, kennt.

Die Lambertikirche erkundete die Pilgergruppe unter fachkundiger Führung von Pfarrer Hans Bernd Köppen und Pastoralreferentin Ursula Schwanekamp. Die beiden ermöglichten den Interessierten sogar, den Turm der Stadt- und Marktkirche zu besteigen und Münster von oben anzuschauen – bei sehr guter Fernsicht und Sonnenschein ein Genuss! dsc 8268 dom ueberwasser meuserWer hat schon den Dom von Münster von oben gesehen? Selbstverständlich die Türmerin, die täglich – außer dienstags – abends von 20.30 Uhr bis 24 Uhr zu jeder Viertelstunde in alle vier Himmelrichtungen ihr Signal gibt – für die Einwohner von Münster ein Zeichen von Sicherheit, denn zu den Aufgaben der Türmerin gehört es, vom Kirchturm aus über die Stadt zu wachen und beispielsweise Brände der Feuerwehr zu melden. Einige Male schon hatte sie das Feuer eher bemerkt als die Hausbewohner/-innen selber.

phpthumb2Auch das Innere der Lambertikirche beeindruckt: Weil die Seitenschiffe fast genauso groß sind wie das Hauptschiff, wirkt die Kirche in der Fläche größer als sie ist.

Der Weg führte die Wallfahrtsgruppe dann zum nahen St. Paulus-Dom. Er ist aus Baumberger Sandstein erbaut und war am 10. Oktober 1943 bei der Bombardierung der Stadt Münster zerstört worden. Sein Wiederaufbau, der sich daran orientierte, wie die alten Baupläne ursprünglich gedacht waren, erstreckte sich über 10 Jahre: von 1946 bis 1956. dsc 8294 dompropst schulte meuserKundig führte Dompropst Kurt Schulte die Pilgerinnen und Pilger in die Geschichte des Bauwerks ein: „Der Dom steht für die Präsenz Gottes in der Welt, für Sein bleibendes Angebot an die Menschen, eine Liebesgeschichte mit ihnen zu führen“, so Schulte. Diese Kathedrale ist die einzige in Deutschland, die dem heiligen Paulus geweiht ist.

dsc 8363 dom ms meuserHöhepunkt des Tages war die Heilige Messe mit Bischof Heinrich im Dom. In seiner Predigt wies er darauf hin, dass der heilige Augustinus, dessen Fest die katholische Kirche heute (28. August) feiert, sich im Alter von 33 Jahren taufen ließ. Timmerevers verglich diese Situation mit der in Sachsen und Ostthüringen: „Wir hatten in den vergangenen Jahren jeweils etwa 50 Erwachsenentaufen. In den Menschen existiert eine tiefe Sehnsucht nach Wahrheit und Sinn – und nach Liebe. Das ist die Spur, auf der unendlich viele Menschen in Sachsen und Ostthüringen unterwegs sind“, so der Bischof von Dresden-Meißen. „Wir sind eingeladen, wie der heilige Christophorus Christus in unseren Herzen zu tragen und Ihn auf diese Weise zu den Menschen zu bringen.“

Nach vielen Eindrücken in Münster begab sich die Pilgergruppe auf den Weg nach Kevelaer. Während der Busreise stimmten Dr. Kim-Samuel Schwope und Domkapitular Ulrich Dombrowsky auf das geistliche Motto der Wallfahrt ein: "Ich bin da, wo Du bist!" Mit diesen Worten hatte Gott sich dem Mose am brennenden Dornbusch in der Wüste vorgestellt (vgl. Ex 3,14 - in der Übersetzung von Martin Buber).

Fotos + Texte: Elisabeth Meuser

Zur Ergänzung: Links zu den Texten und Fotos der Wallfahrtstage

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