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Bistum Dresden Meissen
12. Oktober 2020

Bundespräsident Steinmeier nimmt Erntekrone in Schmochtitz entgegen

am Sonntag, 11. Oktober

Schmochtitz/Bautzen. Im Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno in der Oberlausitz hat am Sonntag, 11. Oktober, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Erntekrone entgegengenommen. Im Anschluss an einen ökumenischen Gottesdienst, an dem auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) teilnahm, erhielt der Bundespräsident das aus Ähren geflochtene Kunstwerk, das Landfrauen der Region gebunden hatten. Zusammen mit der Katholischen Landvolkbewegung Deutschland, dem Evangelischen Dienst auf dem Lande und dem Deutschen LandFrauenverband setzt der Deutsche Bauernverband mit der Übergabe der Erntekrone eine lange Tradition fort.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnerte in seiner Ansprache daran, dass das vergangene Jahr und seine Wetterphänomene die Landwirtschaft vor große Herausforderungen gestellt hatten. Bundespräsident Steinmeier: "Es war kein leichtes Jahr für die Landwirtschaft. Aber es war ein Jahr, in dem wir alle miteinander gelernt haben, wie wertvoll Lebensmittel sind und dass Lebensmittel auch ihren Preis haben müssen." Corona habe vielen Menschen vor Augen geführt, "dass auch die Lebensmittellieferketten verwundbar sind, und deshalb hat es uns vielleicht auch gelehrt, wie wichtig die heimische Produktion in den ländlichen Regionen und die nahe Vermarktung sind".

Bischof Heinrich Timmerevers, der sich dem Erntedankfest als Sohn einer Bauernfamilie nach eigenen Worten besonders verbunden fühlt, sagte: "Auch wenn wir in unserem Land keinen Hunger leiden müssen, haben wir in diesem Jahr mit dem Coronavirus erfahren, wie es sich anfühlt, wenn selbstverständlich gefüllte Lebensmittelregale plötzlich leer sind und wie sich alltägliche Sicherheiten als nicht selbstverständlich erweisen." Die Erntekrone verbinde er dieses Mal deshalb in besonderer Weise mit "Dankbarkeit und Verantwortung gegenüber denen, die für unsere Lebensmittel sorgen", so der Bischof.

Bundespräsident Steinmeier nutzte zugleich die Gelegenheit, um mit Mitarbeiterinnen von Caritas und Diakonie über ihre Erfahrungen während der Pandemie zu sprechen. Eine von ihnen war Gerlinde Socke vom Caritasverband Oberlausitz. Sie ist seit über 20 Jahren bei der Caritas beschäftigt und arbeitet heute im Seniorentreff in Bautzen. Während der ersten Welle im März und April hatte sie Senioren besucht, die sonst in den Seniorentreff kommen. Angehörige konnten häufig nicht zu Besuch kommen, Gerlinde Socke war die einzige Ansprechperson. "Dafür waren die Menschen unendlich dankbar", antworten sie auf die Frage des Bundespräsidenten nach ihren Erfahrungen in der Corona-Krise. "Das Schlimmste war die Einsamkeit der Betroffenen."

Fotos: Rafael Ledschbor / Katolski Posol

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