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Bistum Dresden Meissen
Propstei St. Trinitatis Leipzig
12. November 2020

Geistiger und geistlicher Missbrauch im interdisziplinären Fokus

Bischof Timmerevers eröffnet digitale Tagung in Leipzig

Leipzig. Bischof Heinrich Timmerevers hat die Tagung „Gefährliche Seelenführer? Geistiger und geistlicher Missbrauch“ in der Leipziger Propstei eröffnet. Die zweitägige, digitale Tagung mit über 400 Teilnehmenden versammelt bis morgen medizinische, rechtswissenschaftliche und theologische Perspektiven zum Thema.

Neben der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche bedarf es ebenso der Aufarbeitung geistigen Missbrauchs und der Erarbeitung von Präventionsmöglichkeiten. „Aus der Verantwortung für die Betroffenen in der katholischen Kirche resultiert die Verpflichtung zu einer umfassenden Sensibilisierung für das Phänomen auf allen Ebenen kirchlichen Lebens und Handelns, um weiteren geistigen und geistlichen Missbrauch möglichst zu verhindern und Kirche als einen sicheren Ort für die gemeinsame Glaubenserfahrung zu bewahren“, so der Bischof von Dresden-Meißen. Dazu brauche es eine präzise Analyse der Mechanismen und Umstände geistlichen Missbrauchs.

Er sieht die Tagung als Startpunkt, um künftig innerkirchlich Strukturen zu verbessern. Er rief die Teilnehmenden entsprechend ihrer verschiedenen professionellen Möglichkeiten auf, sich weiter an der Debatte um Ursachen und begünstigende Strukturen bezüglich geistigen Missbrauchs zu beteiligen.

Bischof Timmerevers sprach vorab seinen Dank an die Betroffenen aus, die im Tagungsverlauf von ihren Erfahrungen berichten werden.

Akademiedirektor Dr. Thomas Arnold sagte: „Es geht uns nicht um Nestbeschmutzung. Stattdessen geht es um eine Sensibilität, frühzeitig zu erkennen, wo eine Kirche die Freiheit des Einzelnen einschränkt oder im Bezug auf eine transzendente Größe „Gott“ die Entfaltung eigener Persönlichkeit unterdrückt.“

Veranstalterin der Tagung ist die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bischofskonferenz und der Sächsischen Landesärztekammer.

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