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Bistum Dresden Meissen
Krippenszene in der Kirche St. Hubertus, Dresden-Weißer Hirsch.
22. Dezember 2020

Weihnachten unter Corona-Bedingungen

Gottesdienstbesuche vor Ort, aber auch über Fernsehen und Internet möglich

Dresden. Weihnachten – zu keinem anderen kirchlichen Fest strömen in gewöhnlichen Jahren so viele Menschen in die Gotteshäuser wie zu Heiligabend und den darauffolgenden Weihnachtstagen. In diesem Jahr allerdings stellt das Corona-Virus die Kirchen vor eine große Herausforderung. Es herrschen daher strikte Auflagen, um die Gesundheit der Kirchenbesucherinnen und -besucher zu schützen.

Aus Sicherheitsgründen müssen in den Kirchenbänken Abstände strikt eingehalten werden. Es gilt Maskenpflicht, Gemeindegesang ist nicht möglich, stattdessen wird häufig gelüftet.

So könnte man meinen, die wärmende Weihnachtsfreude droht abzukühlen. Doch eines steht fest: Nach Ostern heißt das Motto in diesem Jahr nun auch zu Weihnachten: Das Fest findet in jedem Fall statt. Und die Katholiken im Bistum Dresden-Meißen lassen sich einiges einfallen, damit die Weihnachtstage auch in diesem Jahr – wenn auch in anderem Rahmen – als Festtage in Erinnerung bleiben: Es gibt zahlreiche Anregungen zur Gestaltung der Weihnachtszeit zuhause; daneben helfen Online-Formate und kirchliche Angebote in Radio und Fernsehen, die Feiertage besinnlich zu gestalten.

Bischof: Gottesdienste als Zeichen der Hoffnung und Zuversicht

Bischof Heinrich Timmerevers: „Wir schließen unsere Kirchen für diejenigen auf, die in dieser schwierigen Zeit im Gottesdienst Besinnung, Hoffnung und Zuversicht suchen. Das haben wir auch aus der Debatte um Ostern gelernt: Kirchen müssen offenbleiben. Es ist unser Dienst für die Menschen. Dieses Jahr ist Weihnachten ein Spagat der Nächstenliebe: Wir bieten vor Ort Gottesdienste an und ermutigen gleichzeitig, dass man auch aus guten Gründen über Fernsehen und Internet mitfeiern kann. Die Entscheidung, in die Kirche zu gehen oder zu Hause mitzufeiern, können wir keinem abnehmen. Selbstverständlich zwingt der Kampf gegen Corona auch uns Kirchen zur Einhaltung strikter Schutzmaßnahmen. Daran wollen wir uns konsequent halten: kein Gemeindegesang, reduzierte Dauer und große Abstände. Dennoch werbe ich dafür, dass wir uns die Möglichkeit erhalten, zu Weihnachten Gottesdienste feiern zu dürfen. Darin sehe ich für viele Menschen, besonders für die Einsamen, Traurigen und Verzweifelten, einen Funken Hoffnung in einer hoffnungsarmen Zeit.“

Um die Weihnachtstage für möglichst viele Menschen zu einem guten Fest werden zu lassen, haben sich die katholischen Pfarreien eine Reihe an Möglichkeiten einfallen lassen. So wird mitunter zum einen die Zahl der Gottesdienste und Andachtsformate in den Kirchen erhöht. Teilweise werden die ersten Feiern auch früher als gewohnt beginnen. Planungen sehen zum anderen offene Kirchen vor, die teilweise mit „Stationen“ im Kirchenraum besinnlich gestaltet werden. Dazu gehören Musik, das Lesen des Weihnachtsevangeliums, ein persönlicher Segen oder das Gebet vor der Krippe.

Corona-Regeln im Bistum Dresden-Meißen

Zu den Corona-Schutzmaßnahmen zählen folgende Regelungen: Zwischen den Gottesdienstbesuchern müssen 1,5 Meter Abstand eingehalten werden. Die Dauer des Gottesdienstes ist auf 60 Minuten zu begrenzen. Gemeindegesang ist nicht möglich. Gestaltet werden können die Gottesdienste aber durch Instrumentalmusik. Auch Kantoren- oder Scholagesang mit bis zu vier Personen ist unter Beachtung des Infektionsschutzes gestattet.

Absehbar scheint allerdings bereits jetzt zu sein, dass für die Gottesdienstbesucher eine Voranmeldung zum Weihnachtsgottesdienst die Regel sein dürfte. Neben telefonischer Anmeldung und Listen haben verschiedene Pfarreien dabei inzwischen auch gute Erfahrungen mit Online-Anmeldesystemen sammeln können.

Ideen für Krippenspiel-Alternativen

Klassische Krippenspiele in großer Besetzung, mit Präsenzproben, ohne Mindestabstände oder Mund-Nase-Bedeckung sind in diesem Jahr Corona-bedingt nicht möglich. Auch bei Krippenspielen muss die Corona-Schutzverordnung beachtet werden. Einfache, alternative Formen, die sich an den geltenden Verhaltensregeln orientieren, sind möglich. Aus der Praxis wird beispielsweise von Schattenspielen, Erzählformaten in verschiedenen Rollen oder auch als Video vorproduzierten Krippenspielen berichtet.

Rundfunk-Gottesdienste, Livestream-Angebote und Ideenkoffer

In jedem Fall bleiben natürlich eine Reihe Angebote, die unabhängig vom Besuch einer Kirche allen Menschen offenstehen. Dazu gehören die zahlreichen Übertragungen von Gottesdiensten und kirchlichen Sendungen in Radio und Fernsehen sowie die Livestream-Angebote – etwa die regelmäßigen Gottesdienste aus der Propsteikirche in Leipzig. Eine Übersicht dazu wird auf der Bistumshomepage zu finden sein.

Dazu zählt aber auch der „Ideenkoffer“ mit Angeboten für Familien und Kinder, der ebenfalls auf der Bistumshomepage bereitgestellt ist und eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Gestaltung der Advents- und Weihnachtstage bietet – www.bistum-dresden-meissen.de/ideenkoffer.

So dürfte die Advents- und Weihnachtszeit in diesem Jahr tatsächlich eine stille und besinnliche Zeit, aber dennoch eine hoffnungsvolle Zeit werden.

Gottesdienste mit Bischof Timmerevers: Christmette in der Dresdner Kreuzkirche

In der Dresdner Kathedrale herrschen durch Sanierungsarbeiten und Baustellenbetrieb immer noch deutliche Einschränkungen: Gottesdienste sind daher lediglich mit geringer Besucherzahl im Seitenschiff der Bischofskirche möglich. Die evangelischen Christen der Stadt gewähren daher ihren katholischen Geschwistern in der Dresdner Kreuzkirche Gastfreundschaft. Um 21 Uhr kann Bischof Timmerevers hier die traditionelle Christmette mit der Kathedralgemeinde im großen Kirchenraum der Evangelischen Kreuzkirche feiern.

Das Hochamt zu Weihnachten am Freitag, 25. Dezember, um 10.30 Uhr, zur Jahresschlussandacht am Donnerstag, 31. Dezember, um 16 Uhr, und zu Neujahr am Freitag, 1. Januar 2021, um 10.30 Uhr feiert Bischof Timmerevers jeweils in der Dresdner Kathedrale.

Auch all diese Gottesdienste bedürfen der vorherigen Anmeldung über das Dompfarramt der Kathedrale ab Montag, 21. Dezember. Die Anmeldung ist dabei auch über das Internet möglich.

Ökumenische Christmette aus Uniklinikum Dresden zu Heiligabend im MDR Fernsehen

Aus dem Seelsorgezentrum des Universitätsklinikums Dresden überträgt das MDR Fernsehen zu Heiligabend um 22.40 Uhr eine ökumenische Christmette mit Bischof Heinrich Timmerevers und Landesbischof Bilz. In ökumenischer Verbundenheit laden der katholische Bischof und sein evangelischer Amtsbruder zu einer Dreiviertelstunde an Heiligabend ein. Sie schauen gemeinsam mit Mitarbeitenden des Uniklinikums zurück auf die Herausforderungen und Zumutungen des Jahres. In Liedern, Texten und Gebeten sollen aber vor allem der Trost und die Hoffnung der Weihnachtsbotschaft zur Sprache kommen. Das Seelsorgezentrum inmitten des großen Klinikgeländes mit seiner besonderen Architektur und warmen Ausstrahlung ist dafür der angemessene Ort. Das MDR-Fernsehen überträgt diese Christmette live.

Die Dresdner Kapellknaben pausieren

Zwar herrschte im Kapellknabeninstitut nach einer zeitweiligen, Quarantäne-bedingten Schließung des Hauses inzwischen wieder regulärer Betrieb – soweit unter den derzeitigen Rahmenbedingungen von einer Normalität gesprochen werden kann. Zwischen Weihnachten und Neujahr haben die jungen Sänger allerdings in diesem Jahr erstmals viel Freizeit. Infolge des Lockdowns in Sachsen ist das Kapellknabeninstitut seit dem 3. Advent bis zum 10. Januar 2021 geschlossen.

MB