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Bistum Dresden Meissen
21. Januar 2021

Präventionsschulung für Leitungskräfte der Bistümer Dresden-Meißen und Görlitz

am 17. Januar mit Fachexpertin Carmen Kerger-Ladleif

Dresden. An einer Präventionsschulung mit Carmen Kerger-Ladleif (Hamburg) zum Thema sexueller Missbrauch haben am 17. Januar Leitungskräfte der Bistümer Dresden-Meißen und Görlitz gemeinsam teilgenommen. Aufgrund der Corona-Lage fand der Ganztageskurs dabei Online statt. Auf dem Schulungsprogramm standen neben Informationen zur Missbrauchsprävention auch Kleingruppenarbeit und die Diskussion aktueller Fragen zum Thema.

Für das Bistum Dresden-Meißen nahmen neben Bischof Heinrich Timmerevers und Generalvikar Andreas Kutschke weitere zwölf Personen teil. Aus dem Bistum Görlitz beteiligten sich mit Bischof Wolfgang Ipolt und Generalvikar Dr. Alfred Hoffmann insgesamt fünf Teilnehmer. Nicht nur für Pfarrer und Mitarbeitende in Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen, die mit Kinder, Jugendlichen und schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen arbeiten, ist eine solche (wiederholte) Schulung in der Rahmenordnung Prävention vorgeschrieben.

Zentrale Haltung: Wille zur Veränderung

Ausgehend von den aktuellen Entwicklungen nach der MHG-Studie zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche richtete sich der Blick der Veranstaltung auf die entscheidende Leitungsverantwortung für Prävention, Intervention und Aufarbeitung. Ob im Bischöflichen Ordinariat, in den Pfarreien oder Einrichtungen: Zentrale Haltung muss hier der echte Wille zur Veränderung sein.

Karin Zauritz, kommissarische Präventionsbeauftragte des Bistums Dresden-Meißen, erläutert zu den Inhalten des Schulungstages: „Weil sexualisierte Gewalt in kirchlichen Einrichtungen als systemisches Geschehen aufzufassen ist, wurden systemimmanente Risikofaktoren im eigenen Arbeitsbereich betrachten. Auch Themen wie Umgang mit Macht, Organisationskultur, Täterstrategien und Deliktkreislauf kamen zur Sprache.“

In ihrer Arbeit mit Betroffenen hat die Referentin Kerger-Ladleif immer wieder erfahren, was für Betroffene wichtig ist: Sie erwarteten vom Bischof und den leitenden Personen die Übernahme von Verantwortung. Dazu gehöre, die Tat klar als Unrecht zu benennen und mit Autorität zu sagen: „Es tut mir leid.“

Externe Fachkräfte einbeziehen

Sowohl für die Arbeit mit Betroffenen als auch in der Verantwortung für Beschuldigte sei es wichtig, externe Fachkräfte einzubeziehen. Nicht zuletzt kam immer wieder das Potential von Schutzkonzepten zur Sprache. Die kommissarische Präventionsbeauftragte des Bistums Dresden-Meißen Karin Zauritz: „Es geht darum, dass Leitung, Mitarbeitende und Kinder, Jugendliche und schutz- und hilfebedürftige Erwachsene in Pfarreien und Einrichtungen Risikofaktoren aufspüren, sich auch vorhandener schützender Strukturen bewusstwerden und gemeinsam sowohl Verhaltensregeln aufstellen als auch Beschwerdewege und Möglichkeiten zum Handeln in Verdachtsfällen aufzeigen.“

Aufgrund der derzeitigen Situation konnte die Weiterbildung nur digital stattfinden, dennoch brachte sie wertvolle Impulse für die weitere Arbeit im Bistum. So wurde die Notwendigkeit der weiteren Unterstützung und Begleitung von Pfarreien bei der Erstellung der Institutionellen Schutzkonzepte deutlich oder auch der Fortbildungsbedarf für Priester und andere kirchliche Mitarbeitende.

 

Zur Referentin:

Carmen Kerger-Ladleif begleitet seit über 25 Jahren Menschen und Institutionen, die mit sexualisierter Gewalt konfrontiert wurden. Die Erziehungswissenschaftlerin, Buchautorin, Referentin, Fachberaterin und Supervisorin besitzt langjährige Erfahrung auf dem Gebiet des Krisenmanagements, der Beratung, Weiterbildung und Prävention im Bereich sexualisierte Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und erwachsenen Schutzbefohlene.

 

KaZau/MB


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