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Bistum Dresden Meissen
18. Februar 2021

Geistlichen Missbrauch erkennen und verhindern

Die Arbeitsgruppe „Spiritueller Missbrauch“ hat ihre Arbeit aufgenommen

Dresden. Im November 2020 fand in Leipzig die Online-Tagung „Gefährliche Seelenführer? Geistiger und geistlicher Missbrauch“ statt, an der knapp 400 Personen teilnahmen. Eingeladen dazu hatte die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bischofskonferenz und der Sächsischen Landesärztekammer.

Im Anschluss an diese Tagung wurde deutlich: Mit Betroffenen und Beschuldigten muss angemessen umgegangen werden. Auch das Bistum Dresden-Meißen will Wege für den Umgang mit Beschwerden aus dem Bereich des Spirituellen Missbrauchs finden. Bischof Heinrich Timmerevers, der in der Bischofskonferenz Mitglied der Kommission IV (Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste) ist, liegt die Aufarbeitung von Spirituellem Missbrauch am Herzen. Daher hat er eine entsprechende Arbeitsgruppe für das Bistum Dresden-Meißen gegründet, steht in engem Kontakt zu ihr und lässt sich über die Ergebnisse ihrer Arbeit informieren.

Die Arbeitsgruppe "Spiritueller Missbrauch" soll unter der Leitung von Silke Meemken, Leiterin der Hauptabteilung Pastoral und Verkündigung im Bischöflichen Ordinariat (BO), in den kommenden Monaten die folgenden Aufgaben erfüllen:

  • Ebenso wie in anderen Bistümern ist eine konsensfähige Definition dessen zu entwickeln, was unter dem Stichwort „Spiritueller Missbrauch“ zu fassen ist.

  • In einem nächsten Schritt muss ein strukturiertes Verfahren konzipiert werden, in dem Betroffene Gehör finden und zugleich die Möglichkeit erhalten, mit ihren Erfahrungen umzugehen und gegebenenfalls auch Hilfe zu finden. Sollten Betroffene sich entscheiden, eine Anzeige beim Bistum zu erstatten, muss die Plausibilität geprüft und müssen Täter zur Rechenschaft gezogen werden.

Um der Komplexität dieser Aufgaben gerecht zu werden, wurde die AG multiprofessionell besetzt: Ihr gehören daher Vertreter aus den Bereichen Theologie, Spiritualität, Therapie, Beratung, Psychologie und Kirchenrecht an. Ebenso sollten Personen mitarbeiten, die die Betroffenenperspektive im Blick behalten, sowie Personalverantwortliche und Vertreter/-innen aus Pfarreien und Geistlichen Gemeinschaften. Zudem erscheint ein Erfahrungsaustausch mit Verantwortlichen in der Prävention von sexuellem Missbrauch hilfreich. Konkret gehören der Arbeitsgruppe „Spiritueller Missbrauch“ nun die folgenden zehn Personen an:

  • Sr. Petra Maria Brugger, Referentin für Spiritualität in der Pastoralabteilung, BO Dresden
  • Stephanie Butenkemper, Sozialpädagogin und Ehe-, Familien- und Lebens-Beraterin, Köln
  • Pfarrer Andrzej Glombitza, Kirchenrechtler und Pfarrer der Pfarrei Philipp Neri, Leipzig
  • Andreas Groß, ehem. Leiter der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFLB) Dresden
  • Stefan Hoffmann, Theologe und Leiter der Citypastoral in Frankfurt
  • Dr. Ottmar Leidner, Neurologe, Psychiater und Mitglied der GCL, Bad Klosterlausnitz
  • Silke Meemken, Leiterin Hauptabteilung Pastoral und Verkündigung, BO Dresden
  • Monika Münch, kommissarische Leiterin der Hauptabteilung Personal, BO Dresden
  • Rocco Pierro, Referent in der Personalabteilung, BO Dresden
  • Susanne Reichert, Präventionsbeauftragte Diözesan-Caritasverband Dresden-Meißen