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Bistum Dresden Meissen
Freuen sich gemeinsam über das 25-jährige Bestehen des Malteserstift St. Hedwig (v.l.n.r.): Roland Niles, Geschäftsführer Malteser Wohnen & Pflegen gGmbH, Ruth Werner, wohnt seit Eröffnung des Malteser Wohnen mit Service im Jahr 2001 dort, Hausleitung Matthias Wollmann, Regionalführung Doreen Mohr-Hindorf und Dompfarrer Veit Scapan von der katholischen Dompfarrei St. Petri in Bautzen.
16. Juli 2021

Das Malteserstift St. Hedwig in Bautzen feierte Geburtstag

Seit 25 Jahren ein geborgenes Zuhause

Vor 25 Jahren hat das Malteserstift St. Hedwig seine Türen geöffnet und ist seitdem zu einem festen Bestandteil von Bautzen geworden. Das Jubiläum, das aufgrund der Corona-Pandemie mit den Bewohnern, Mietern und nur einigen wenigen externen Gästen gefeiert wurde, bietet Anlass für einen Rückblick auf die Entwicklung der Pflegeeinrichtung.

Bautzen. Auch wenn die Feier des 25-jährigen Jubiläums im Malteserstift St. Hedwig am 14. Juli aufgrund der aktuellen Corona-Situation anders ausgefallen ist als bei einem solchen Anlass normalerweise üblich, freuen sich Bewohner und Mitarbeitende gleichermaßen über den Geburtstag der Pflegeeinrichtung. „Eigentlich hätten wir gerne eine offizielle Feier ausgerichtet mit externen Gästen wie dem Oberbürgermeister und unseren Kooperationspartnern“, sagt Matthias Wollmann, Hausleitung des Malteserstift St. Hedwig. Stattdessen haben die Bewohner das Jubiläum nun zusammen mit einigen ehemaligen Mitarbeitenden und der Geschäftsführung der Malteser Wohnen & Pflegen gGmbH, dem Träger der Einrichtung, begangen. Nach einem Festgottesdienst, den Pfarrer Veit Scapan von der katholischen Dompfarrei St. Petri an der frischen Luft gefeiert hat, und einigen Ansprachen gab es ein festliches Mittagessen und Torte am Nachmittag. Abends wurde für die Bewohnerinnen und Bewohner gegrillt.

Malteserstift St. Hedwig: Rückblick auf eine bewegte Zeit

Als im März 1996 die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in das neu errichtete Malteserstift St. Hedwig einzogen, waren die letzten Bauarbeiten noch gar nicht abgeschlossen: „Die Gestaltung des Haupteinganges und kleinere Nebenarbeiten waren noch in vollem Gange. Aber das hat uns nicht davon abgehalten, den Umzug pünktlich durchzuführen - die Menschen hatten sich ja darauf eingestellt“, erinnert sich Hausleiter Matthias Wollmann, der schon damals als Wohnbereichsleitung in der Einrichtung gearbeitet hat. „Zur Einweihungsfeier im Juni 1996 war dann aber zum Glück alles fertig und die Bewohner hatte sich bereits gut eingelebt in ihrem neuen Zuhause“, so Wollmann. Im Sommer 2001 haben die Malteser die Pflegeeinrichtung um ein Gebäude für Wohnen mit Service erweitert, in dem sich 20 altersgerechte und barrierefreie Appartements befinden. Das Wohnangebot richtet sich an Senioren, die noch recht selbstständig sind und gleichzeitig die Serviceangebote des Malteserstift St. Hedwig nutzen möchten.

Kompetenz in Demenz: Ein Wohnbereich erstrahlt im Stil der 50er und 60er Jahre

Ein wichtiger Meilenstein für die Einrichtung war es, als das Europäischen Netzwerks für psychobiographische Pflegeforschung (ENPP) im November 2020 die herausragende Demenzarbeit der Einrichtung zertifiziert hat. Bereits im Jahr 2006 hat die Einrichtung damit begonnen, das spezielle Konzept nach Professor Erwin Böhm zu etablieren. Für die Zertifizierung haben die Mitarbeitenden insgesamt 220 Theoriestunden absolviert. Als Praxisprojekt haben sie den Wohnbereich „Am Schützenplatz“ aufwendig umgestaltet, auf dem 24 demenziell stark veränderte Bewohnerinnen und Bewohner untergebracht sind. Nun können die Senioren dort in einer Gemeinschaftsküche im Stil der 50er und 60er Jahre gemeinsam kochen und Zeit verbringen. Auch eine „Gartenstraße“ mit Elementen, die eher Bewohner aus einer dörflichen Umgebung ansprechen, und eine „Reichenstraße“ mit Anregungen für Menschen aus städtischem Umfeld sind Teil der Demenzarbeit. Die Grundidee des Pflegemodells von Professor Erwin Böhm besteht darin, für demente Bewohner Angebote entsprechend ihrem früheren Alltag zu schaffen. „In einer für sie vertrauten Umgebung fühlen sich die Bewohner wohl und daheim. Wir wollen ihnen in ihrer gewohnten Lebenswelt begegnen, statt von ihnen zu verlangen, dass sie sich an die Abläufe einer Pflegeeinrichtung anpassen“, erklärt Wollmann und dankt seinem Team in diesem Zuge für die beeindruckende Leistung.

Für eine Zeit nach Corona freut sich Hausleiter Matthias Wollmann vor allem auf weniger Regeln und Bürokratie. Viel lieber als der Umsetzung neuer Schutzverordnungen möchten er und seine Mitarbeitenden ihre Zeit wieder ausschließlich dem Wohl den Bewohnerinnen und Bewohnern widmen: „Wir sind über jeden Bewohner glücklich, der sich hier gut aufgehoben fühlt,“ betont Wollmann.

Olga Jabs