Wissenswertes zu Bischofsstab, Ring und Mitra

Die Amtszeichen der Bischöfe


Der Ring des künftigen Bischofs von Görlitz.
Hunderte Gläubige werden sich am Wochenende aus dem Bistum Dresden-Meißen auf den Weg machen, um die Weihe von Dr. Konrad Zdarsa, der aus unserem Bistum stammt, zum Bischof von Görlitz mitzuerleben.

Stichwort: Bischof

Das Wort Bischof kommt aus dem Griechischen (episkopos) und bedeutet soviel wie Aufseher. Im weltlichen Bereich waren episkopoi zur Zeit des Neuen Testamentes Aufsichts- oder Verwaltungsbeamte.

Ein Bischof ist nach heutigem katholischem Verständnis der Leiter und Repräsentant einer Ortskirche (Bistum, Diözese). Im Bischofsamt wird die Fortsetzung des Amtes der Apostel gesehen. Der Titel taucht zwar bereits im Neuen Testament auf, das kirchliche Amt in seiner heutigen Ausprägung ist allerdings in einem längeren Prozess entstanden. Zu den Aufgaben des Bischofs gehören das Lehramt, das Priesteramt und das Hirtenamt. Er darf Priester weihen und die Firmung spenden.

Während es im ersten Jahrtausend in vielen Gebieten öffentliche Bischofswahlen gab, wird der Bischof nach geltendem Kirchenrecht nach Vorschlägen der Ortskirche vom Papst entweder ernannt oder bestätigt. Die Rechtslage ist in verschiedenen Gebieten unterschiedlich. Das Bischofsamt wird aber auf jeden Fall vom Papst verliehen.

Bei der Bischofsweihe legen dem Kandidaten drei Bischöfe die Hände auf, so dass jeder Bischof die Beauftragung, die ihm dadurch widerfährt bis in die neutestamentliche Gemeinde zurückverfolgen kann (Sukzession). Die katholische Kirche sieht darin einen wesentlichen Aspekt ihrer Apostolizität, das heißt der Teilhabe der heutigen Kirche am Auftrag der Apostel am Beginn der Kirche.
Die Bischofsweihe ist die höchste Stufe des Weihesakraments. Priester und andere Mitarbeiter üben ihre Tätigkeit nur durch Beauftragung des Bischofs aus. Mit der Weihe wird der Bischof in das Kollegium der Bischöfe aufgenommen. Die Bischöfe einer Region schließen sich zu einer regionalen Bischofskonferenz zusammen.





Pontifikalien (Amtszeichen)

Die dem Bischof vorbehaltenen Insignien oder Amtsabzeichen nennt man Pontifikalien. Dazu zählen Ring, Brustkreuz, Stab, Mitra und der Pileolus. Feiert der Bischof einen Gottesdienst mit seinen Pontifikalien, spricht man von einem Pontifikalgottesdienst bzw. bei einer Heiligen Messe von einem Pontifikalamt.

Der Bischofsring gilt als Zeichen der Bindung an die Kirche und – analog dem Ehering – als Zeichen der Treue und wird vom Bischof ständig getragen. Ursprünglich mag es sich bei diesem Ring um einen Siegelring gehandelt haben. Ab dem 9. Jahrhundert setzen sich aber die Übergabe des Ringes während der Bischofsweihe und die damit verbundene Treuesymbolik durch. Der Bischofsring von Dr. Konrad Zdarsa ist ein Geschenk des Bistums Dresden-Meißen. Im Ring sind die Trauringe der Eltern Dr. Zdarsas eingearbeitet.

Brustkreuz: Der heidnischen Antike galt das Kreuz als die schändlichste Form der Hinrichtung. Das Christentum sah in ihm hingegen das Zeichen für den Sieg Jesu Christi über den Tod und für die Erlösung des Menschen. Darstellungen des Kreuzes gewinnen seit dem vierten Jahrhundert an Bedeutung, auch Umhängekreuze sind schon früh bekannt. Doch erst seit dem 12. Jahrhundert wird das Brustkreuz (Pektorale, von lat. pector, die Brust) als Insignie für Bischöfe und andere kirchliche Würdenträger benutzt.

Der Bischofsstab wird dem Bischof nach seiner Weihe als Zeichen seines Hirten- und Leitungsamtes übergeben. Dahinter steht das Beispiel Jesu Christi als guter Hirt (Johannes-Evangelium 10, 1-16). Seit dem 13. Jahrhundert findet der Bischofsstab in der Liturgie Verwendung und wird bei allen Pontifikalhandlungen (außer am Karfreitag und im Requiem) benutzt.

Die Mitra ist die liturgische, zweispitzige Kopfbedeckung von Bischöfen („Bischofsmütze“) und Äbten und wird nur im Gottesdienst getragen. Die Mitra entstand vermutlich aus einer Kappe, die zum Ornat der Würdenträger im Römischen Reich gehörte. Die Mitra zur Weihe erhält Dr. Zdarsa von den Kollegen seines eigenen Weihekurses zum Priester.

Der Pileolus ist ein – eigentlich nichtliturgisches – Scheitelkäppchen (bei Bischöfen violett und Kardinälen purpurrot) und diente wohl ursprünglich zur Schonung der Mitra vor Schmutz und Abnutzung. Im Barock erhielt es seine heutige Form und wird im Gottesdienst unter der Mitra und außerhalb zur Soutane getragen. Bei der Feier der Heiligen Messe muss es vom Sanctus bis nach der Kommunion abgelegt werden.

kpi/Benno-Hörfunk/bip

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