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Bistum Dresden Meissen
Pfr. Christoph Behrens wird von seinen Kollegen herzlich begrüßt © Angela Brinker
12. Dezember 2019

Krankenhausseelsorge in Bewegung

in Dresden, in Leipzig ... und bundesweit

Mit einer ökumenischen Vesper wurde am 1. Advent, am 1. Dezember, im Uniklinikum Dresden an die Einweihung des Ökumenischen Seelsorgezentrums am 1. Adventssonntag 2001 erinnert. Diese feierliche Andacht war zugleich ein guter Rahmen, um Pfarrer Christoph Behrens als neuen Krankenhausseelsorger zu begrüßen. Er verstärkt im Uniklinikum das Seelsorgeteam mit Pfarrerin Katrin Wunderwald, Pfarrer Michael Leonhardi und Gemeindereferent Peter Brinker, im Krankenhaus Friedrichstadt das Team mit Pfarrerin Marion Mißbach und dem pastoralen Mitarbeiter Jochen Schubert. Zugleich wird er die Koordination der katholischen Krankenhausseelsorge von seinem Vorgänger Josef Tammer übernehmen. Dieser hatte in den vergangenen Jahren diese Funktion neu wahrgenommen und sich unter anderem für das Projekt einer krankenhausübergreifenden ökumenischen Rufbereitschaft eingesetzt. Bis zum Dienstbeginn von Christoph Behrens war der Jesuit und langjährige Krankenhausseelsorger P. Josef Ullrich SJ tageweise mit eingesprungen, wofür ihm ein großes Dankeschön ausgesprochen wurde.

Pfarrer Behrens ist in diesem Seelsorgebereich kein Neuling. Er war zuvor Seelsorger im Helios Park-Klinikum und Herzzentrum Leipzig. Als sein Nachfolger wird am 19. Dezember um 13:30 Uhr in der Kapelle des Herzzentrums Thomas Körner eingeführt, ebenfalls mit einer ökumenischen Andacht.

In Bewegung ist die Krankenhausseelsorge nicht nur regional, sondern auch bundesweit. Etwa 2.400 evangelische und katholische Hauptamtliche sind in diesem Bereich in Deutschland tätig und teilen sich auf etwa 2.000 Krankenhäuser auf. Eine Klinische Seelsorgeausbildung ist für alle Voraussetzung, immer mehr wird zudem eine Qualifizierung im Bereich Klinischer Ethik angestrebt.

Die jährliche Bundeskonferenz katholische Krankenhausseelsorge tagte Ende November in Münster. Auch unser Bistum war hier vertreten. Bedingt durch den wachsenden Personalmangel in vielen deutschen Diözesen wurde als Studienthema die Frage nach möglichen Quereinsteigern in die Krankenhausseelsorge aufgeworfen. Nach einem Fachvortrag von JProf. Franziskus Knoll von der PTH Vallendar waren es vor allem die persönlichen Erfahrungsberichte dreier Kollegen/-innen aus dem Bistum Münster, die die Vertreter/-innen der 27 Bistümer beeindruckten. Zwei von ihnen waren zuvor viele Jahre in der Pflege tätig und haben danach wie ihr Kollege, der aus dem kaufmännischen Bereich stammt, ein mehrjähriges, theologisch und pastoralpsychologisch fundiertes Fortbildungsprogramm durchlaufen. In der Diskussion wurde deutlich, dass alternative Zugangswege über das Thema Personalnot hinaus die Krankenhausseelsorge bereichern. Jemand meinte mit hintergründigem Humor: „Jesus hat schließlich auch Quereinsteiger berufen!“ Die eingeladenen Absolventen des Münsteraner Modells machten aber auch deutlich, dass die Qualifizierung für diesen anspruchsvollen Fachdienst zeitlich wie inhaltlich anfordernd ist.

Matthias Mader

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