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Bistum Dresden Meissen
Adolf Schorisch: Ev.-Luth. Kirche zu Bertsdorf bei Zittau (Motiv auf einem Konfirmationsschein).
08. Januar 2020

Ausstellungseröffnung und Vortrag im Pilgerhäusl Hirschfelde

am 17. Januar zum Oberlausitzer Sechsstädtebund

Zittau/Hirschfelde. "Wer kommt von Bautzen ungefangen… Der Oberlausitzer Sechsstädtebund" lautet das nächste Thema einer Vortragsreihe zur Geschichte der Oberlausitz, zu dem Dr. Volker Dudeck am Freitag, dem 17. Januar 2020 im Pilgerhäusel Hirschfelde sprechen wird. Beginn ist 18.30 Uhr mit dem gemeinsamen Abendbrot nach dem Prinzip „Jeder bringt etwas mit“. Vor dem Vortrag wird die Ausstellung „Aus unserer schönen Heimat/Teil 3 – Federzeichnungen von Adolf Schorisch“ eröffnet.


Zum Inhalt des Vortrags:

Im 14. Jahrhundert vollzog sich auch in der Oberlausitz ein tiefgreifender Wandel in den wirtschaftlichen Verhältnissen. Die bis dahin dominierende Naturalwirtschaft wurde mehr und mehr durch die Geldwirtschaft abgelöst. Dieser Prozess begünstigte das städtische Bürgertum und benachteiligte die Rittergutsbesitzer, die nur ihre überschüssigen landwirtschaftlichen Produkte auf den städtischen Märkten verkaufen und über Naturalabgaben und Dienste ihrer Bauern verfügen konnten.

Hinzu kam, dass die Bedeutung der Ritterschaft durch die Erfindung des Schießpulvers und die Entstehung von Söldnerheeren im Niedergang begriffen war. Hatte sie bisher von ihren Burgen aus im Auftrag des Landesherrn für den Landfrieden, also für die Sicherheit auf den Straßen gesorgt, verlegten sich nun manche auf Straßenräuberei, überfielen Kaufmannszüge und raubten sie aus. Für die Sicherung des Landfriedens aber war der Landesherr zuständig. Das war damals Karl IV.; der residierte jedoch in Prag und hatte als böhmischer König und römisch-deutscher Kaiser noch zahlreiche andere Aufgaben zu erfüllen.

Die sechs königlichen Städte Görlitz, Zittau, Bautzen, Kamenz, Löbau und Lauban griffen deshalb zur Selbsthilfe. Sie schlossen sich am 21. August 1346 zum Oberlausitzer Sechsstädtebund zusammen, rüsteten Truppen aus und gingen gegen die Raubnester vor. Da das auch im Interesse des Königs war, förderte er den Bund. So erlaubte er seinen Städten, über Angehörige des Adels bis hin zur Todesstrafe Gericht zu halten, ein Recht, das eigentlich nur ihm zustand. Damals mag der alte Reim entstanden sein:

„Wer kommt von Bautzen ungefangen,
und dann von Görlitz ungehangen,
und von der Sitte ungefreit,
der kann wohl sagen von guter Zeit“

Mehr als 200 Jahre hat der Bund das Land wesentlich geprägt, weshalb man es damals auch Hexapolis (Sechs-Städte-Land) nannte. Diese besonders interessante Facette wird Dr. Dudeck im vierten Vortrag seiner Reihe zur Geschichte der Oberlausitz näher beleuchten.


Zur Ausstellung:

Der Pilgerhäuslverein stellt zum dritten und nunmehr letzten Mal Nachdrucke und Kopien des bekannten Heimatmalers Adolf Schorisch aus. Sie stammen aus der Sammlung von Marita und Tilo Böhmer aus Ostritz und Eberhard Lochmann aus Hirschfelde. Zu sehen sind zahlreiche Kirchen der südlichen Oberlausitz sowie Motive aus Feld und Flur. Die Ausstellung ist noch bis Mitte Mai zu den regulären Veranstaltungen und nach Vereinbarung zu besichtigen.


Kontakt:

Pilgerhäusl e.V.
Komturgasse 9
02788 Hirschfelde

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