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Bistum Dresden Meissen
Den Namen "Café Labyrinth" sollte das geplante Projekt in Chemnitz tragen. © pixabay
07. Februar 2020

Café Labyrinth in Chemnitz bleibt ein Traum

Finanzielle Risiken überfordern die Pfarrei

Chemnitz. Das Café Labyrinth als Teil eines Pastoralen Zukunftsprojekts der Pfarrei Chemnitz steht vor dem Aus. An der Kneipenmeile der Stadt an der Inneren Klosterstraße hatte die Pfarrei Heilige Mutter Teresa Chemnitz ein Café eröffnen wollen. Neben Getränken und gesunden Gerichten sollte dort Platz sein für Konzerte, Lesungen oder spirituelle Angebote.

Das Café war Teil eines Citypastoral-Konzeptes der Chemnitzer Pfarrei, für das das Bistum Dresden-Meißen im Juni 2017 Fördermittel in Höhe von 141.373 Euro zugesagt hatte. Diese Summe wurde und wird seit 2018 – aufgeteilt in mehrere Tranchen – vollständig ausgezahlt.

Das bewilligte Projekt „Citypastoral Chemnitz“ beinhaltet drei Schwerpunkte:

  • Kirchliche Themen anbieten und Chemnitzer Bürgerinnen und Bürgern „niederschwellige“ Gelegenheit ermöglichen, damit unkompliziert und unverbindlich in Berührung kommen zu können.
  • Intensive geistliche Angebote für unterschiedliche Zielgruppen an verschiedenen Orten in Chemnitz (beispielsweise an der Volkshochschule).
  • Die Einrichtung eines Begegnungscafés („Café Labyrinth“) in einer Gastronomiemeile in der Chemnitzer Innenstadt.

In diesem 3. Punkt ist es nun zu einem enormen Problem gekommen. Laut ursprünglicher Absprachen zwischen Pfarrei und Bistum sollte das Café Labyrinth eine inhaltliche Ausrichtung durch die Projektbetreiber der Pfarrei erhalten. Für den gastronomischen Betrieb wollten diese einen externen wirtschaftlichen Betreiber finden.

Wenige Wochen vor dem geplanten Start des Cafébetriebs haben sich die Projektbetreiber in einem Eilantrag am 18. Dezember 2019 erneut an das Bistum gewandt und weitere 228.427 Euro Fördermittel beantragt. Mit diesen Geldern sollte zum einen die Einrichtung des Cafés finanziert, zum anderem dem gastronomischen Cafébetreiber ein Jahr mietfreies Wirtschaften ermöglicht werden.

Diese Erweiterung des ursprünglichen Antrags hat der Projektvergabe-Ausschuss nun nach intensiven Beratungen bei einer außerordentlichen Sitzung des Vergabeausschusses am 15. Januar 2020 abgelehnt. Die Umsetzung der inhaltlichen Ideen für das Café war demnach an den wirtschaftlichen Cafébetrieb geknüpft und von dessen Gelingen abhängig. Die Pfarrei hätte das wirtschaftliche Risiko des Cafébetriebs mitgetragen. Eine Änderung der Situation bis Ende der Vertragslaufzeit im November 2021 wäre seitens der Pfarrei nicht steuerbar gewesen. Es musste befürchtet werden, dass bei einer Weiterfinanzierung des Projekts der Pfarrei höherer wirtschaftlicher Schaden entstanden wäre.

Gemäß der Richtlinie zur Förderung pastoraler Projekte in den Verantwortungsgemeinschaften im Bistum Dresden-Meißen vom 29. August 2016 hat der entsprechende Vergabeausschuss in seiner außerordentlichen Sitzung vom 15. Januar 2020 den Projektmittelantrag abgelehnt.

Das Bistum Dresden-Meißen bedauert sehr, dass dieser Schritt schmerzhafte Konsequenzen für das ambitionierte Projekt in Chemnitz hat und viele Hoffnungen enttäuscht. Allerdings wäre das wirtschaftliche Risiko dieses Projekts aus Sicht des Bistums für die Pfarrei in dieser Form nicht tragbar. Sowohl inhaltlich als auch wirtschaftlich ist eine Neuausrichtung des Projekts erforderlich.