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Bistum Dresden Meissen
Maskenproduktion in Adjumani (Uganda) © Jesuite Refugee Service
06. Mai 2021

Corona-Prävention für die Schulen in den Flüchtlingscamps in Adjumani

Das Katholische Schulwerk St. Benno e.V. des Dresdner St. Benno-Gymnasiums unterstützt Schulprojekte in Uganda

Dresden. Das Katholische Schulwerk St. Benno e.V. hält seit langem persönlichen Kontakt zum Jesuit Refugee Service JRS in Uganda. Pater Frido Pflüger SJ, bis 2003 Schulleiter am Dresdner St. Benno-Gymnasium, arbeitet dort als Regionalkoordinator der NGO.

Uganda ist das Land in Afrika mit der höchsten Zahl an registrierten Flüchtlingen. Zum Stand 31. Januar 2021 waren es insgesamt 1.450.317 Flüchtlinge. Adjumani, im Norden Ugandas an der Grenze zum Südsudan, ist der Distrikt mit der zweit höchsten Zahl an Flüchtlingen im Land. Insgesamt leben dort in 19 sogenannten Settlements 215.736 Flüchtlinge aus dem Südsudan. Uganda hat weltweit gesehen eine sehr freundliche Flüchtlingspolitik. Flüchtlinge können, solange sie offiziell registriert sind, arbeiten, sich frei bewegen und sind relativ flexibel in all ihren Unternehmungen. Die ökonomische Situation in Uganda generell ist sehr schwierig. Obwohl die Wirtschaft in manchen Teilen und Bereichen des Landes prosperiert, zählt Uganda weiterhin zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Lage ist für die Einheimischen schwierig, erst recht für die Flüchtlinge.

hygieneschulung 02Durch COVID-19 hat sich die Gesamtlage allgemein sehr verschlechtert. Aufgrund der Einschränkungen der Regierung haben viele kein tägliches Einkommen und leiden unter der schwierigen Situation. Vom 20. März bis 14. Oktober 2020 waren alle Schulen, Universitäten und Ausbildungsinstitute in Uganda geschlossen. Mit Hilfe von NGOs wurden Radioprogramme durchgeführt, Unterrichtsmaterial gedruckt und verteilt, damit die Schülerinnen und Schüler zu Hause weiter lernen können. Viele Schülerinnen und Schüler haben sehr viel Unterricht verpasst und es ist nach wie vor unklar, wie dieses und die darauf folgenden Schuljahre koordiniert werden. Der Bildungssektor in Uganda ist aufgrund der hohen Zahl an Flüchtlingen überfordert. Viele Schulen können die große Anzahl an Schülerinnen und Schüler nicht aufnehmen. Die Klassenzimmer sind überfüllt und die Kapazitäten mehr als ausgeschöpft. 

Dank der großen Spendenbereitschaft der Vereinsmitglieder und Eltern des St. Benno-Gymnasiums konnten bereits im Sommer 2020 über 15.000,- Euro als Hilfe für Kinder und Jugendliche nach Uganda überwiesen werden.

Im Rahmen des Corona-Sonderprogramms 2020 des Freistaats Sachsen gegen die Ausbreitung von Covid-19 im Globalen Süden hat das Katholische Schulwerk St. Benno e.V. über die Stiftung Nord-Süd-Brücken Fördermittel in Höhe von ca. 25.000,- Euro erhalten. Dadurch konnten die Schulprojekte von Pater Pflüger SJ im JRS in Adjumani mit weiteren rund 30.000,- Euro unterstützt werden.

verteilung 01Seit dem 15. Oktober 2020 haben die Schulen und Universitäten wieder geöffnet, aber nur für die Abschlussklassen. Seit dem 01. März 2021 kamen auch die Semi-Abschlussklassen wieder zurück. Um die Schulen darauf vorzubereiten, hat der JRS in Adjumani mit Unterstützung des Kath. Schulwerks und des Freistaat Sachsens insgesamt 7.000 Gesichtsmasken produziert und an die 21 Sekundarschulen verteilt. Damit die Sicherheitsstandards eingehalten werden können, wurden die Schulen mit Hygienematerialien wie Seife, Handdesinfektionsmittel und Thermometer ausgestattet. Die offizielle Übergabe an alle Schulen fand am 28. Januar 2021 auf dem Gelände der Distriktverwaltung in Adjumani statt. Teilnehmende waren die Schulleitungen aller Sekundarschulen, Vertreter anderer Nichtregierungsorganisationen und des UN-Flüchtlingswerkes, der Distrikt-Schulinspektor, der Vorstand der Vereinigung aller Schulleitungen der Sekundarschulen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des JRS. Am 26. Februar 2021 hat in Adjumani eine Fortbildung statt gefunden, um die Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitungen und Schulgremien der insgesamt 21 Schulen im Bereich Hygiene und Gesundheitspflege zu schulen. Dieses Training soll helfen, die Schulverantwortlichen in ihren Kompetenzen zu stärken und dafür zu sensibilisieren, welche Maßnahmen eingehalten werden müssen, damit die Verbreitung des Virus trotz des Unterrichtens gemindert werden kann.

Das Projekt konnte vor allem durch die Koordination von Frau Zetlmeisl vom JRS Uganda vor Ort, und Frau Refle vom Katholischen Schulwerk realisiert werden, die die Bewältigung der Antragsformulare ermöglichte und sich über die rege Teilnahme der Schulgemeinde freut: "Wir danken allen Spenderinnen und Spendern, die die karitative Arbeit des Schulwerks immer wieder großzügig unterstützen." 

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Text: Andreas Golinski

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