Vertrauen lernen und lehren
Jahrestagung für katholische Religionslehrkräfte in Dresden
Dresden. Rund 50 katholische Religionslehrkräfte aus dem Bistum Dresden-Meißen haben heute an der Jahrestagung unter dem Titel „Vertrauen – lernen und lehren“ im Haus der Kathedrale in Dresden teilgenommen. Die Veranstaltung widmete sich der Frage, wie Vertrauen als Grundhaltung des Lebens, Lernens und Glaubens in einer zunehmend komplexen und pluralen Gesellschaft gestärkt und im schulischen Alltag vermittelt werden kann.
Organisiert wurde die Tagung von der Hauptabteilung Schulen und Hochschulen im Bistum Dresden-Meißen gemeinsam mit dem Landesamt für Schule und Bildung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Katholische Theologie der Technischen Universität Dresden.
Im Mittelpunkt standen die Impulsreferate von Privatdozentin Dr. Sarah Rosenhauer (Institut für Katholische Theologie Dresden), die Vertrauen als existenzielle Grundkategorie menschlichen Lebens beleuchtete – in Gesellschaft, Institutionen, Recht und Religion. Vertrauen beruht dabei auf einem Moment des Nichtwissens, wird jedoch durch Erfahrung und Vertrautheit gestärkt. Verschiedene gesellschaftliche „Stile des Vertrauens“ zeigen unterschiedliche Wege, mit diesen Herausforderungen umzugehen und soziale Realität zu gestalten. Die Referentin zeigte auf, wie sich Vertrauen in einer Gesellschaft verändert, die durch wachsende Unübersichtlichkeit, kulturelle Pluralität und gesellschaftliche Verunsicherung geprägt ist. Dabei stellte sie verschiedene „Stile des Vertrauens“ vor.
In anschließenden Workshops konnten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen vertiefen und konkrete Impulse für die Unterrichts- und Schulpraxis gewinnen. Themen reichten von „Meister:innen des Vertrauens“ (Sarah Rosenhauer) über kleine Übungen zu Selbst- und Gottvertrauen (Maria Degkwitz) bis hin zu „Vertrauen als Fundament lebendigen Religionsunterrichts“ (Simon Neubert) und der Analyse von Vertrauensunterwanderung durch neurechte Strategien (Dr. Jan Niklas Collet).
Neben den inhaltlichen Impulsen bot die Tagung auch Raum für Begegnung, Austausch und gemeinsames Nachdenken über die Frage, wie Lehrerinnen und Lehrer Vertrauen fördern und vorleben können – als Grundhaltung des Glaubens, als pädagogische Kompetenz und als Beitrag zu einem gelingenden gesellschaftlichen Miteinander.
Mit einem gemeinsamen Plenum, Tagungsabschluss und Reisesegen endete die Veranstaltung am Nachmittag.