Bistumswallfahrt nach Dresden


"Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben."

Unter diesem Leitwort treffen sich am kommenden Sonntag, dem 18. Juni 2000, die Katholiken der Diözese Dresden-Meißen zu ihrer Bistumswallfahrt vor der Kathedrale in Dresden. Die katholischen Christen wollen damit auf dem Dresdner Schloßplatz im Heiligen Jahr 2000 einen besonderen, sichtbaren Akzent setzen. Sie haben dafür den Dreifaltigkeitssonntag gewählt, an dem Christen besonders hervorheben, dass ihr Gott immer in Beziehung existiert.

Das Leitmotiv will bewusst zukunftsorientiert sein: Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben. In einer für das Volk Israel äußerst bedrohlichen Lage lässt Gott diese verheißungsvolle Botschaft durch den Propheten Jeremia an die verängstigten Menschen ausrichten.

Diese Botschaft ist aber auch uns am Beginn des 21. Jahrhunderts gesagt. Gott macht in diesen Worten deutlich, dass er nicht wie ein uninteressierter Zuschauer gelangweilt unser Leben und den Gang der Geschichte beobachtet, sondern als Partner des Menschen unsere Wege mitgeht. Der Gott des Lebens eröffnet durch seine Nähe Zukunft und schenkt Hoffnung.

Das gilt auch dann, wenn manchen die Zukunft mit ihren ausufernden Möglichkeiten zu undurchschaubar zu sein scheint. Viele erfahren die Unsicherheit des Arbeitsplatzes als quälend, manche fragen sich sorgenvoll, ob die Beziehungen zum Partner auch weiterhin tragen werden, andere empfinden eine Zukunft, die von der Technik übermächtig bestimmt ist als anonym und kalt.

Wer Gott kennt, darf sich getragen wissen. Wer sich Gott anvertraut, kann optimistisch in die Zukunft blicken. "Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt" - so schreibt der Apostel Paulus optimistisch in einem seiner Briefe. Wenn Gott in Beziehung existiert und nicht als einsames Wesen, sind tragfähige Beziehungen unter den Menschen Garant für eine positive Zukunftsgestaltung.

Der große Wallfahrtsgottesdienst beginnt um 10 Uhr auf dem Schloßplatz.

Ab 12.30 gibt es zeitgleich verschiedene Zwischenprogramme:

Über Zukunftspläne und -visionen konkret für Sachsen wollen Ministerpräsident Prof. Kurt Biedenkopf und der Leipziger Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee in einem Podium in der Unterkirche der Frauenkirche diskutieren.

Die Zukunftschancen der Kirche im Osten Deutschlands erörtern Joachim Reinelt, Bischof von Dresden-Meißen, der evangelische Oberlandeskirchenrat Dr. Christoph Münchow, der sorbische Pfarrer Stephan Delan und der Freiburger Soziologe Prof. Michael N. Ebertz.

Die Wallfahrer und alle, die aus Dresden teilnehmen möchten, können wählen zwischen diesen beiden Podiumsgesprächen, einem geistlichen Konzert der Dresdner Kapellknaben in der Kathedrale, einem literarischen Vortrag von Dr. Klaus Stiebert, einer Führung durch die Gemäldegalerie oder auch zwei Kinderprogrammen.

Ein vor allem von Kindern und Jugendlichen gestalteter Wortgottesdienst beschließt 14.30 Uhr den gemeinsamen Tag, damit alle aus den 165 Pfarreien des Bistums angereisten Katholiken den Heimweg rechtzeitig antreten können.



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