Prüfung der Zwangsarbeiterproblematik im Bistum Dresden-Meißen


Dresden, 24.7. 2000 (KPI): Ausgelöst durch die öffentliche Diskussion über den eventuellen Einsatz von Zwangsarbeitern während der NS-Zeit auch im Bereich der Kirchen, teilt der Generalvikar des Bistums Dresden-Meißen mit, dass es bisher im Bistum keinerlei Anhaltspunkte gebe, die auf den Einsatz von Zwangsarbeitern in Einrichtungen der katholischen Kirche hinweisen. Dessen ungeachtet hat er in einem Brief alle katholischen Pfarreien im Bistum, die vor 1945 bestanden haben, aufgefordert, in ihren Archiven dazu Nachforschungen anzustellen. Das Ergebnis soll ihm bis 20. August mitgeteilt werden. Bei positivem Befund wird um detaillierte Angaben über eine evtl. Beschäftigung in der Pfarrei bzw. auf den wenigen pfarreieigenen Friedhöfen, über den Zeitraum, die Anzahl der Beschäftigten und die Bedingungen ihrer Arbeit ersucht.

"Nur eine solche Prüfung ermöglicht es, der Öffentlichkeit gegenüber zu einer einheitlichen Aussage zu kommen", heißt es in dem Brief.

Diese Aufforderung ging ebenfalls an die drei 1945 bestehenden Klöster sowie an die caritativen Einrichtungen auf dem Gebiet des damaligen Bistums Meißen. Auch das Domkapitel ist gehalten, die entsprechende Prüfung für die kircheneigene Land- und Forstwirtschaft vorzunehmen.

(wi)



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