Deutsch-Polnisches Kinderhaus


Dresden, 28.8.2001 (KPI): Nach dem Einzug Anfang September, bei dem die Kinder selbst aktiv mithelfen wollen, wird am Freitag, dem 14. September, um 13 Uhr das Deutsch-Polnische Kinderhaus "St. Franziskus" durch Bischof Joachim Reinelt feierlich eingeweiht. Der Bau ersetzt die bisherige katholische Kindertagesstätte "St. Franziskus", die ihre Wurzeln in dem vor über 100 Jahren gegründeten Waisenhaus hat. Auch die neue Einrichtung in der Antonstr. 1 befindet sich in Trägerschaft de Katholischen Pfarrei "Mariä Himmelfahrt" Ostritz, vertreten durch Pfarrer Norbert Hilbig.
In der Euroregion ist dieses Kinderhaus etwas Besonderes. Über die Neiße-Brücke kommen 10 polnische Kinder aus dem 4 km entfernten Ort Dzialoszyn. In der dortigen polnischen Grundschule gibt es eine 0-Klasse für Vorschulkinder, aber keinen Kindergarten. Bedarf dafür ist jedoch vorhanden. So entstand der Gedanke eines grenzüberschreitenden Kindergartens. Dort sollen deutsche und polnische Kinder mit der jeweils fremden Sprache vertraut gemacht werden und gegenseitige Akzeptanz lernen können. Der Elternbeitrag für die polnischen Kinder wird vom Sächsischen Staatsministerium für Gesundheit und Soziales gestützt, ebenso ein Teil der Personalkosten.

Die deutsche katholische Kindertagesstätte "St. Franziskus" und die polnische Grundschule Dzialoszyn am anderen Ufer der Neiße arbeiten bereits seit Ende 1998 zunehmend zusammen. Deutsche Vorschulkinder und polnische Kinder haben sich bisher wöchentlich einmal in Ostritz oder in Dzialoszyn getroffen und zusammen gespielt und gelernt. Das gemeinsam erarbeitete Bildwörterbuch hat allmählich immer mehr Seiten bekommen. Eltern und Erzieherinnen haben das Projekt behutsam begleitet.

Nach Plänen des Büros Stuhr-Architekten, Dresden, entstanden als Neubau für das Kinderhaus zwei Häuser, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind - ein Symbol für das länderübergreifende Vorhaben. Darunter schlängelt sich der Weg zum Grenzfluss Neiße hindurch. Der Bau bildet mit seinen beiden vorgelagerten Türmen gleichsam ein Tor zur Neißeaue und fügt sich harmonisch in die landschaftliche Stadtstruktur ein. Mit einer auf dem Dach angebrachten Photovoltaik-Anlage und der dazugehörigen kindgerechten, zweisprachigen Anschauungstafel wollen die Erzieherinnen den Kindern ein umweltbewusstes Denken vermitteln. Sie sehen darin zugleich einen Beitrag zum energieökologischen Konzept ihrer Stadt Ostritz.

Das Kinderhaus bietet Platz für 62 Kinder. In vier Gruppen spielen und lernen Krippen-, Kindergarten- und Hortkinder. Auch behinderte Kinder können bei Bedarf integriert werden, denn die meisten Räume, z. B. auch der große Begegnungs- und Rhythmikraum, sind für Rollstühle erreichbar.

Die Baukosten betragen insgesamt 2.424.000 DM. Davon übernimmt das Bistum Dresden-Meißen 685.000 DM, und die Katholische Pfarrei Ostritz leistet einen Eigenanteil von ca. 210.000 DM. Aus der Gemeinschaftsinitiative Interreg II kommen 700.000 DM, Freistaat, Stadt und Landkreis förderten den Bau des Kinderhauses mit insgesamt 800.000 DM. (400/200/200 TDM). Die Photovoltaik-Anlage wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt mit 32.000 DM gefördert.

Zusammengefasst:

Adresse: Antonstr. 1, 02899 Ostritz

Einweihung: 14. 9. , 13 Uhr

Baukosten: ca. 2,5 Mio. DM

Kapazität: 62 Kinder (davon 10 polnische Kinder)



Möglichkeit zum Presserundgang:

Am 14. September sind alle interessierten Journalisten bereits für 11.30 Uhr zu einem Presserundgang mit Pfarrer Hilbig eingeladen.

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