Schlange vor der Hofkirche


Dresden, 20.2. 2001 (KPI): Bis zum Fürstenzug stand am Sonntag Abend eine meist dreireihige Schlange von Wartenden, die in die 250-jährige Hofkirche eingelassen werden wollten. Über 500 Menschen füllten dann die Bänke im Hauptschiff oder standen im Seitenschiff der Kathedrale. Eine kleine Notiz in den Dresdner Tageszeitungen hatte zur Abendführung durch die größte Kirche Sachsens eingeladen.

Obwohl in der Katholischen Hofkirche täglich 13 Uhr und freitags sowie samstags 13 und 14 Uhr Führungen angeboten werden, wird diese Möglichkeit der Tageszeit wegen meist nur von Touristen wahrgenommen. Deshalb ist im Jubiläumsjahr die Idee der Abendführung speziell für die Dresdner entstanden, noch dazu mit dem Klang der Silbermannorgel verschönt.

Bereits die dritte Führung dieser Art hat nun stattgefunden, gut besucht alle. Doch diesmal war es der Rekord. Da eine so große Gruppe die Gruft nicht zusammen besichtigen kann, erhalten immer 40 Personen Karten für einen Termin eine Woche später. Die Gruftführung beginnt jeweils mit einem historischen Kapitel über die Wettiner vor dem Fürstenzug.

Die Kathedrale des heutigen Bistums Dresden-Meißen verbindet Landesgeschichte und Religion auf spezifische Weise. Christoph Pötzsch sprach am Abend dazu sowie zur kunstgeschichtlichen Stellung zwischen Spätbarock in der äußeren Form und dem Übergang zum Klassizismus im Inneren. Er erläuterte die spröde Symbolik von Friedrich Press in der Gedächtniskapelle für den 13. Februar, die Besonderheit der Silbermannorgel und die theologische Bedeutung des Altarbildes von Anton Raphael Mengs. An der Orgel war Domkapellmeister i.R. Konrad Wagner mit Pachelbel und Bach zu hören.

Zur nächsten Abendführung wird voraussichtlich erst nach Ende der Fastenzeit wieder eingeladen.

(wi)



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