Gemeinsame Erklärung von Kirche und Gewerkschaften

18.10.02, Dresden


Dresden, 18.10.2002 (KPI): Mit tiefer Besorgnis nehmen die katholische Kirche im Bistum Dresden-Meißen, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wahr, dass der vom Grundgesetz und den Landesgesetzen gebotene Schutz von Sonn- und Feiertagen durch die Ausnahmeregelung infolge des Hochwassers massiv unterlaufen wird. Kirche und Gewerkschaften sehen in der extensiven Ausweitung der Notfallregelung den Versuch, die Sonntagsruhe grundsätzlich auszuhebeln. Gerade die Adventssonntage sind eine Phase besonderer christlicher Vorbereitung.

Schon jetzt wird teilweise nicht mehr mit der Bedarfsdeckung von Hochwasseropfern argumentiert, sondern ganz offen die Sonntagsöffnung als Touristenattraktion gepriesen.

Wirtschaftliche Interessen dürfen nicht den Lebensrhythmus der Menschen diktieren. Die Sonntagsruhe ist ein Teil unserer Kultur, den Kirchen und Gewerkschaften nicht aufgeben wollen. Mit Sorge registrieren wir, dass der besondere Tag der Ruhe immer mehr zu einem normalen Werktag werden soll. Vielfach ist aber der Sonntag der einzige Tag, an dem Familien bzw. die Beschäftigten arbeitsfrei haben.

Wir erwarten, dass die Sächsische Staatsregierung die Ausnahmeregelung schnellstens aufhebt und weitere Angriffe auf das bestehende Ladenschlussgesetz unterlässt.



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