Abt Bernhard Thebes - ein Missionar in Nordböhmen

feiert 75. Geburtstag am 4. November


Abt Bernhard Thebes O.Cist.
Der Abt in der mehr als 800 Jahre alten Zisterzienserabtei Osek (Ossegg) in Nordböhmen, Abt Bernhard Thebes, wird am 4. November 75 Jahre alt. Im Jahre 1990 wurde Abt Bernhard von seinen Mitbrüdern im Kloster Langwaden bei Köln, dem er 18 Jahre als Prior vorgestanden hatte, zum 45. Abt von Osek gewählt.

Am 21. März 1991 übersiedelte der Abt in sein Professkloster in Tschechien. In kommunistischer Zeit war das Kloster ein Ort großer Leiden gewesen. Mehrere Jahre waren hier Priester interniert - so auch vier Jahre lang der im September vom Papst selig gesprochene griechisch-katholische Weihbischof Vasyl Hopko.

Nach den Priestern wurden Schwestern nach Osek gebracht, wo sie in drangvoller Enge, ohne Aufgabe und geistige Anregung leben und sterben "durften". Ihr aufopferungsvolles Leben im Gebet war für Abt Bernhard Fundament und Trost in seiner einsamen ersten Zeit in Osek.

Der Abt kam in ein riesiges Kloster in einem nahezu heidnischen Umfeld. Mit wenigen alten Leuten hatte der Ortspfarrer die Zeit der Verfolgung und Unterdrückung überstanden. Gott war selbst aus dem Vokabular der Menschen in Nordböhmen verschwunden. In einer vergifteten und zerstörten Umwelt versuchte man zu überleben - nach rein menschlichen Gesichtspunkten.

Da waren die Anfangsschwierigkeiten für Abt Bernhard natürlich groß. Misstrauen und Ablehnung schlugen ihm entgegen, da die Sorge der Tschechen, dass da ein Deutscher Rechte anmelden könnte, groß war. Trotzdem wurde das Kloster mit allem, was sich innerhalb der Klostermauern befindet (17 ha) schon im März 1993 an den Zisterzienserorden zurückgegeben.

Abt Bernhard öffnete das Kloster für sozial schwache Männer, die hier Heimat fanden und von einem Sozialarbeiter betreut werden. Zwei Katecheten leiten Kindergruppen, die behutsam zur Taufe geführt werden. Auch mehrere Erwachsene ließen sich schon taufen. Eine Gruppe von ca. 60 Oblaten bemüht sich, ihr Leben bewusster nach Christus auszurichten und hilft dem Kloster durch Gebet und Hilfseinsätze. Angestellte setzen sich dafür ein, dass sich die zahlreichen Gäste im Kloster wohlfühlen.

Nach einem internationalen Kongress der "Vereinigung St. Benedikt", der 1992 in Osek stattfand, wurde ein Freundeskreis gegründet, zu dem heute 275 Tschechen und 455 Deutsche als eingetragene Mitglieder gehören. Diese und viele hundert nicht eingetragene Freunde sind eine große Hilfe für Abt Bernhard in seinem Bemühen, den Menschen die Liebe Gottes nahezubringen. Durch Gebet und Opfer haben Sie großen Anteil am Aufblühen des Klosters. Sie sind Zeugen dafür, welch großartige Dinge geschehen, wo ein Mensch sich auf den Anruf Gottes einlässt und sich seinem Willen überlässt.

Da berührt der Himmel die Erde und ein Licht erscheint in der Dunkelheit.

Weitere Informationen zum Kloster Osek im Internet unter www.kloster-osek.org

Ursula Hahn


link


Impressum