Der Allerheiligen- und Allerseelentag

am 1. und 2. November

Dresden/Kamenz, 24.10.03 (KPI): Allerheiligen (1. November) gilt als Tag, an dem Christen ihrer Verstorbenen gedenken. Das war nicht immer so. Ursprünglich war der 1. November ein österliches Fest, an dem die Kirche an die unbekannten Heiligen erinnerte. Sie bekennt damit, dass es neben den Menschen, die offiziell heiliggesprochen sind, zu allen Zeiten Männer und Frauen gab und gibt, deren Leben besonders geglückt ist und die wie Heilige verehrt werden können.

Eng verbunden mit Allerheiligen ist das Fest Allerseelen (2. November). Katholische Christen treffen sich – regional unterschiedlich – an den Nachmittagen um diesen Gedenktag auf den Friedhöfen. Hier schmücken sie die Gräber ihrer Angehörigen mit Kerzen und Blumen und beten für die Verstorbenen. Den Festgottesdienst in der Dresdner Kathedrale zelebriert an Allerheiligen um 18 Uhr Weihbischof Georg Weinhold, an Allerseelen um 10.30 Uhr Bischof Joachim Reinelt.

Eine Besonderheit: Der Ralbitzer Friedhof

Als besonders außergewöhnlich, aber dennoch sehr schlicht, ist im Bistum Dresden-Meißen der Friedhof in Ralbitz bei Kamenz bekannt. Wer hierher kommt, dem fällt zunächst die einheitliche Gestaltung aller Grabkreuze auf: weiß, aus Holz, mit einem vergoldeten Korpus verziert. Auf einer ovalen Tafel am Kreuzstamm stehen in sorbischer oder deutscher Sprache in schwarz-goldener Schrift Name und Lebensdaten der Verstorbenen. Auch die Größe der bunt bepflanzten Ruhestätten ist stets identisch. Familiengräber findet man hier nicht.

Der Gedanke, der hinter dem Ralbitzer Friedhof steht, ist einfach. Er will ausdrücken, dass vor Gott alle Menschen gleich sind, ob arm oder reich, alt oder jung. Keiner weiß, an welcher Stelle seine sterblichen Überreste auf diesem Friedhof eines Tages ruhen werden. Seit Jahrzehnten wird hier der Reihe nach beerdigt, so, wie die Menschen sterben. Wer mehr über den Ralbitzer Friedhof erfahren möchte: Nähere Informationen sind über Pfarrer Micha� Nawka erhältlich, Telefon 035796 / 95727. MB


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