Fastenzeit - 40 Tage zur Vorbereitung auf Ostern

Dresden, 26.02.2003 (KPI): Noch haben die Narren in Sachsen das Sagen. Aber in einer Woche, am Aschermittwoch, ist es bekanntlich aus mit Konfetti und Karneval. Mit dem Aschermittwoch beginnt für Christen die vierzigtägige Fastenzeit vor Ostern.

Die Fastenzeit gilt als Phase, in der sich der Mensch auf Ostern vorbereiten soll - auf das Fest, an dem die Auferstehung Jesu von den Toten gefeiert wird. Seit dem fünften Jahrhundert rückte dabei das Fasten als bewusster Verzicht in den Mittelpunkt. Während früher strenges Fasten die ganze Vorbereitungszeit hindurch galt, sind heute nur noch Aschermittwoch und Karfreitag strenge Fasttage, an denen Katholiken sich nur einmal sattessen und auf Fleisch und Wurst verzichten sollen.

Seit Ende des elften Jahrhunderts werden Christen am Aschermittwoch in den Gottesdiensten mit einem Aschekreuz bezeichnet. Der Priester streicht den Gläubigen den Aschestaub in Kreuzform auf die Stirn und sagt dazu: "Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staube zurückkehrst." Mit diesen Worten erinnert der Geistliche daran, dass das Leben vergänglich ist.

Aus religiösen Gründen auf Speisen und Getränke zu verzichten, findet sich in allen Kulturen als Ausdruck der Trauer und Sühne. Für Christen ist dabei das Vorbild Jesu entscheidend, der 40 Tage lang fastete, ehe er begann, öffentlich zu wirken. Viele Katholiken nutzen bis heute die Fastenzeit, um ihre Lebensweise zu überdenken und sich bewusst auf Ostern vorzubereiten.

Angebote in Dresden zur Fastenzeit

In Dresden gibt es eine ganze Reihe spezieller Angebote zur Fastenzeit. Einen Gottesdienst zum Aschermittwoch feiert Bischof Joachim Reinelt am 5. März um 18 Uhr in der Katholischen Hofkirche in Dresden. Besonderer Schwerpunkt ist dabei das Gedächtnis an den am 4. März 1996 verstorbenen Bischof Gerhard Schaffran, der von 1970 bis 1987 die Geschicke des Bistums leitete. Es singen die Dresdner Kapellknaben unter Leitung von Domkapellmeister Matthias Liebich.

Zum Beten und Fasten für den Frieden lädt das Dompfarramt der Dresdner Kathedrale am Aschermittwoch von 9 bis 17 Uhr ins Haus der Kathedrale (Schloßstr. 24) ein. Wie in der Friedensdekade soll an diesem Tag in der Kapelle im 2. Stock des Hauses ohne Unterbrechung für den Frieden gebetet werden.

Einen Oasentag speziell für Frauen veranstalten die Schönstatt-Schwestern zur Fastenzeit am 8. März von 10 bis 16 Uhr in der Familienferienstätte „St. Ursula“ in Naundorf. Das Thema lautet „Seine Spuren in meinem Leben“, für Verpflegung und Tagungsgebühr werden zwölf Euro erhoben. Anmeldungen sind unter der Telefonnummer 035020/70417 möglich.

Die Jesuiten in Dresden halten zwei Abendreihen zur Fastenzeit, in denen Erfahrungen mit dem Beten thematisiert werden. Vom 18. März bis 8. April werden dabei im Haus HohenEichen (Dresdner Str. 73) jeden Dienstag von 19.30 Uhr bis 21 Uhr die Gebetsweisen großer Persönlichkeiten des Christentums erschlossen. Unter anderem stehen Ignatius von Loyola, Theresa von Avila oder die Psalmen Davids auf dem Programm.

Daneben führt Jesuiten-Pater Markus Franz an sechs Abenden zwischen dem 5. März und dem 9. April jeweils mittwochs um 19 Uhr im Haus der Kirche an der Dreikönigskirche in Dresden (Neustadt) in die Grundregeln der Christlichen Meditation ein. Pro Abend werden dabei zwei Euro Unkostenbeitrag fällig.

Ein Kurs unter dem Motto „Heilfasten - Erholung und Besinnung“ findet vom 16. bis 21. März im Haus HohenEichen statt. Neben dem Fasten stehen Körperarbeit, biblische Impulse, Meditation und Gespräch im Vordergrund. Für Übernachtung und Kursgebühren werden hier 260 Euro erhoben. Anmeldungen werden unter der Telefonnummer 0351/261640 entgegengenommen.

Eine Ausstellung mit den Fastentüchern Sieger Köders schließlich ist vom 6. März bis zum 18. April im Haus der Kathedrale (Schloßstr. 24) in Dresden zu besichtigen. Wer sich näher mit den bemalten Tüchern des schwäbischen Künstlers und Pfarrers Sieger Köder beschäftigen möchte, für den bietet das Kathedralforum der Katholischen Akademie des Bistums vom 27. bis 29. März im Haus der Kathedrale ein Seminar an. Am Donnerstag und Freitag Abend soll sich dabei jeweils ab 20 Uhr, am Samstag von 10 bis 12.30 Uhr alles rund um die Fastentücher und ihre Bedeutung drehen.

Broschüre zur Fastenzeit

Wer sich im Kreis der eigenen Familie intensiver mit der Fastenzeit beschäftigen möchte, für den hält die Abteilung Pastoral des Bistums Dresden-Meißen unter dem Titel „...nicht vom Brot allein...“ eine Arbeitshilfe bereit. Das Heft bietet unter anderem ein Modell für einen Familiengottesdienst, Material für die Arbeit an Bibeltexten und eine Anleitung für eine „Fastenbrezel-Agapefeier“. Die Broschüre kann kostenlos bestellt werden über das Bischöfliche Ordinariat, Johannes Hintzen, Käthe-Kollwitz-Ufer 84, Tel. 0351/3364-708, Fax: -791 oder per E-Mail an Bistum-DD.Kanzlei@t-online.de. MB


link


Impressum