Gedanken zum Osterfest 2003

von Bischof Joachim Reinelt

"Ohne Exodus kein neues Land"

Der Exodus, der Auszug des Volkes Israel aus dem Land der Gefangenschaft Ägyptens ist für dieses Volk so prägend gewesen, dass die Bibel darüber ein eigenes Buch enthält.

In jeder Osternacht wird ein Teil dieses Exodus in Erinnerung gerufen, der Zug durch das Rote Meer. Israel ist dem ägyptischen System nicht durch Anpassung oder Tricks entkommen, sondern nur durch einen endgültigen Weggang.

Auch der moderne Christ, auch die Kirche von heute, müssen diesen Schritt konsequent gehen - weg von den modernen Fleischtöpfen Ägyptens hin zu den Angeboten der Freiheit Gottes.

Seit der Urkirche haben wir diesen radikalen Schritt in der Taufe gesehen. Nun gilt es, die Konsequenzen zu ziehen. Augustinus sagt: „Auszuziehen beginnt, wer zu lieben beginnt.“
Unser Exodus geht vom eigenen Ich und seinen Interessen weg zum Mitmenschen, zur Gemeinschaft, in der der Auferstandene lebt.

Bischof Joachim Reinelt,
Bischof von Dresden-Meißen



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