In Bautzen: Sonderausstellung zu Ursprüngen christlicher Feiertage eröffnet

2003. Das Jahr der Bibel


Ausstellungsleiterin Birgit Mitzscherlich mit einer Krippe aus St. Marienstern.
Bautzen, 22.10.03 (KPI): Eine Ausstellung unter dem Titel „BIBEL-FESTe“ ist von heute an bis zum 19. Dezember in der Domschatzkammer St. Petri (An der Petrikirche 6) zu sehen. Die Schau erläutert die biblischen Hintergründe christlicher Feiertage wie Weihnachten, Ostern oder Pfingsten. Über sechs Stationen können die Besucher den Lebensweg Jesu und zugleich den christlichen Festkreis nachvollziehen.

„Der christliche Festkreis gehört unabtrennbar zur Kultur Europas und prägt das Leben aller hier lebenden Menschen“, sagte Ausstellungsleiterin Birgit Mitzscherlich bei der Eröffnung. In einer säkularisierten Gesellschaft seien die biblischen Wurzeln der Feiertage inzwischen allerdings weitgehend unbekannt. Andere Rituale „vom Gänsebraten bis zum Frühlingsfeuer“ seien für viele an die Stelle der Liturgie getreten. Das Christentum könne jedoch eine tiefere Deutung dieser Feste anbieten und sie so „in einer neuen, zugleich aber altbewährten Weise erfahrbar machen“, so Birgit Mitzscherlich.

Die Ereignisse vor der Geburt Jesu stellt ein Verkündigungsrelief aus dem 15. Jahrhundert dar, das den Städtischen Sammlungen für Geschichte und Kunst in Görlitz entliehen ist. Eine Konventkrippe des Jahres 1704 aus dem Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern zeigt Weihnachten. Die Taufe Jesu repräsentiert eine Taufschale mit der Abbildung „Taufe im Jordan“ (17. Jahrhundert), zur Verfügung gestellt von der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde in Bautzen. Die Kartage – Leiden und Tod Jesu – werden mittels eines Messgewands (16. Jahrhundert) aus dem Bestand der Domschatzkammer verdeutlicht. Es zeigt eine Kreuzigungsszene mit Maria Magdalena zu Füßen Jesu. Zu den Exponaten gehört auch eine Figur des auferstandenen Christus (15. Jahrhundert) aus dem Stadtmuseums Meißen sowie eine Auferstehungsgruppe von 1702 aus dem Kloster St. Marienstern: Beide Ausstellungsstücke versinnbildlichen Ostern. Als letzter Feiertag schließlich wird Pfingsten präsentiert, durch ein Kanzelfragment (19. Jahrhundert), ebenfalls aus St. Marienstern.

Zu jedem Festtag wird der biblische Hintergrund vorgestellt: Besucher können die entsprechenden Texte vor Ort an einem Stehpult nachlesen. Historische Bibelausgaben, die in früher Druckgraphik die Feste illustrieren, ergänzen die Ausstellung.

Die Schau ist montags bis freitags geöffnet von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr. Führungen außerhalb der regulären Öffnungszeiten und am Wochenende sind nach Vereinbarung möglich. Der Eintritt ist frei.


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