KOJA e.V. startet S.O.S.-Projekt für suchtkranke Jugendliche

am 8. Oktober in Dresden

Dresden, 26.09.03 (KPI): Ein Projekt für jugendliche Einwanderer mit Suchtproblemen startet die Katholische Offene Jugendarbeit (KOJA) e.V. am Mittwoch, dem 8. Oktober, um 9 Uhr in den Werkstatträumen des Vereins auf der Heinrich-Mann-Straße 34 (Kreuzung Erich-Kästner-Straße). Schwerpunkt des neuen Projekts „S.O.S.“ stellt die Suchtprävention dar. KOJA e.V. reagiert damit auf eine Entwicklung, die sowohl sachsen- als auch bundesweit zunehmend Probleme bereitet: den Konsum von Heroin und anderen Drogen durch junge Migranten, häufig verbunden mit exzessivem Alkoholmissbrauch.

Hier möchte der Verein seine interkulturellen Kompetenzen einbringen, die er in langjähriger Arbeit mit jungen – vor allem russisch sprechenden - Einwanderern gesammelt hat. Den Betroffenen, ihren Familien, aber auch den an der Integration beteiligten Einrichtungen soll das eigene Wissen zur Verfügung gestellt werden. Die Arbeit des „S.O.S“-Projekts wird auf drei Säulen ruhen. Erstens: der suchtpräventiven und begleitenden Arbeit mit dem Klientel. Zweitens: einer Multiplikatorentätigkeit in der Suchtprävention unter den Personen, die sich an der Integration beteiligen. Schließlich soll eine bereits vorhandene Holzwerkstatt des Vereins für den Bereich der Intervention genutzt werden, etwa in der Jugendgerichtshilfe. KOJA e.V. engagiert sich bereits seit 1997 im Ortsamtsbereich Prohlis für die Integration junger Migranten aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Die Projekte des Vereins sind gemeinwesenorientiert und hauptsächlich durch den Bund finanziert.

Zunächst standen Angebote der offenen Jugendarbeit (Klubtreff, Bildungsmaßnahmen, Freizeiten) im Mittelpunkt der Arbeit. Im Jahr 2000 reagierte KOJA e.V. auf neue Anforderungen: Weil die Kriminalitätsrate unter jungen Spätaussiedlern stieg, wurde das Projekt WALP („Wiedergutmachung durch Arbeit, Lernen und Perspektiven gewinnen“) konzipiert. Mehr und mehr bezog der Verein auch einheimische Jugendliche in seine Arbeit ein. Eine Holzwerkstatt entstand, in der Aussiedler, Flüchtlinge und Einheimische gemeinsam Arbeitsstunden-Auflagen abarbeiteten konnten. Das WALP-Projekt wurde im Lauf der Jahre weiterentwickelt. So bot KOJA e.V. schließlich auch sprachlich benachteiligten Schülerbetriebspraktikanten die Möglichkeit, das Berufsfeld der Holzbearbeitung kennen zu lernen. Seit 2002 vermittelt KOJA e.V. zudem junge Migranten in bestehende Freizeit- und Sportangebote. MB


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