Spendenbilanz ein Jahr nach der Flut

Dresden, 12.08.03 (KPI): Fast 2,5 Millionen Euro Spenden für flutgeschädigte Familien gingen auf das Sonderkonto ein, das Bischof Joachim Reinelt am 13. August 2002, zu Beginn der Hochwasserkatastrophe, eingerichtet hatte. Zu dieser Zeit hatten Weißeritz, Mulde und Müglitz bereits Häuser und Straßen zerstört, aber der Elbepegel war noch längst nicht an seinem Höchststand angekommen. Das Konto startete mit 100.000 Euro vom Bistum Dresden-Meißen - und sofort begann auch die unbürokratische Hilfe in den betroffenen Gebieten durch den Bischof selbst, den Justitiar des Bistums Christoph Pötzsch sowie die Pfarrer und die Caritasverbände vor Ort. Gegen Vorlage ihres Personalausweises konnten Bedürftige 100 oder 200 Euro als Ersthilfe in Empfang nehmen. Die beauftragten Mitarbeiter(innen) des Bischöflichen Ordinariates verwalteten das Konto zusätzlich zu ihrer sonstigen Arbeit, so dass die Spenden zu 100 % weitergegeben wurden, also ohne Abzug durch Verwaltungskosten.

Durch Kollekten, also Sammlungen in den Gottesdiensten, gingen über 865.000 Euro auf das Spendenkonto ein. Die Solidarität der Bistümer in Deutschland und weltweit wirkte sich ebenso auf das Konto aus wie die Hilfsbereitschaft von Einzelpersonen. Die große Spendenbereitschaft der Menschen in ganz Deutschland bewegte alle Beteiligten. Neben hohen Beträgen von einzelnen Organisationen verzeichnet das Konto aber auch Spenden, die dem biblischen Scherflein der armen Witwe gleichen (Mk 12,41-44) – wenn zum Beispiel die neunjährige Sophia aus Bernstadt fünf Euro überwies oder die gleichaltrige Julia-Katharina aus Bischofswerda 20 Euro; beide haben hier sicherlich ihr Taschengeld geopfert.

Nach der ersten Soforthilfe erfolgten die Auszahlungen nach dem Subsidiaritätsprinzip, so dass mehr als 80 % der Gelder über die Pfarrer vor Ort oder die Ortscaritasverbände ausgezahlt wurde. Dieser Weg erwies sich wegen deren Personen- und Ortskenntnis als sehr hilfreich. Vielen Menschen halfen die Spendengelder, finanzielle Lücken auszugleichen, die weder von Versicherungen noch von anderen Geldgebern ausgefüllt wurden. Die Zuschusshöhe lag in der Regel zwischen 2.000 und 5.000 Euro. Um Doppelfinanzierungen zu vermeiden, wurde zugleich überprüft, inwieweit bereits andere finanzielle Hilfen in Anspruch genommen worden waren. Derzeit befinden sich auf dem Spendenkonto noch etwa 69.000 Euro.

Auch an Kirchen und Gebäuden kirchlicher Einrichtungen entstanden durch die Flut enorme Schäden. Für die etwa ca. 8,8 Millionen Euro, die für diese Reparaturen aufgebracht werden müssen, stehen zusätzliche Spenden in Höhe von ca. 1,5 Millionen Euro zur Verfügung, die Zuschüsse und den regulären Haushalt des Bistums ergänzen.


link


Impressum