Unterliegen muss nicht kapitulieren bedeuten -

Gottesdienst zum Jahrestag der Flut in Grimma


Bischof Joachim Reinelt und Landesbischof Volker Kreß beim Gottesdienst in Grimma
Grimma, 14.08.03 (KPI): Einen ökumenischen Gottesdienst haben der Bischof von Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, und der evangelische Landesbischof Volker Kreß gestern Abend zum Jahrestag der Flut in der Evangelischen Frauenkirche in Grimma gefeiert. An der Feier in der vollbesetzten Kirche nahmen neben Bundeskanzler Gerhard Schröder und Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt unter anderem auch Bundesjustizministerin Brigitte Zypries und Bundesumweltminister Jürgen Trittin teil.

In seiner Predigt betonte Bischof Joachim Reinelt, die Flut habe neben allem Leid auch wichtige Elemente des Christseins zum Leuchten gebracht. „Wir haben wieder einmal gelernt: Der Mensch hat nicht alles im Griff“, so Bischof Reinelt wörtlich. „Er ist zu einem guten Teil immer ausgeliefert. Aber: Unterliegen muss nicht kapitulieren bedeuten.“ Er lobte die enorme Hilfsbereitschaft der gesamten Bevölkerung, die Osten und Westen Deutschlands weiter zusammengeschweißt hätte. „Dieses Miteinander sollte nicht vergessen werden.“ Die Menschen in den Flutregionen rief der Bischof auf, die erlebte Solidarität weiterzugeben. So könnten die gewonnenen Erfahrungen der Region und dem ganzen Land ein neues Gesicht geben.

Außer von den Besuchern in der Grimmaer Frauenkirche wurde der Gottesdienst von hunderten Menschen auf dem Freisitz im Kirchhof mitverfolgt, wohin die Feier übertragen wurde. Im Ablauf des Gottesdienstes blickten Einwohner der Muldestadt auf ihre Erlebnisse vor einem Jahr zurück. Eine Frau berichtete unter anderem von Freunden, die sie und ihre Familie vor den Wassermassen vom Dach ihres Hauses gerettet und für viele Wochen bei sich aufgenommen hätten. Die Kollekte war für den Kurort Seiffen im Erzgebirge bestimmt, der in diesem Jahr von einem zweiten Hochwasser heimgesucht wurde.
MB

Fotos vom Gottesdienst sind über die Pressestelle erhältlich.


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