Zur Wiedereröffnung des Medienverleihs

ein Gedicht von Edmund Königsmann


Edmund Königsmann als "Bücherwurm aus Spitzwegs Tagen".
vorgetragen am 29. August im Medienverleih des Bistums, Schweriner Str. 29.



Als Bücherwurm aus Spitzwegs Tagen
will ich euch heute ein paar Worte sagen.

Wie war�s in Dresden einst so schön.
Man konnte in die Hofkirch� geh�n.
Dort konnt man beten, Orgel hören.
Man konnte auch mal den König stören.
Und jeder fromme Christ, der wußte:
Wenn er sich weiter bilden musste,
da konnt er in der Gruft daneben
den Medienverleih erleben.
Denn in dem Raum von vorn bis hinten
Konnte man viele Bücher finden.
Die standen akkurat in Schränken.
Denn bei den zwei�n könnt ihr euch denken,
da herrschte Ordnung vorn und hinten.
Ein jedes Buch war schnell zu finden.
Auch Videos war�n dort zu kriegen,
und manchmal taten Bilder liegen
und hängen an der Wand dort hinten.
Die taten ehmd auch Künstler finden.
Ob Maler oder Fotografen,
ganz schnell und gern haben die Braven
ihr Zeug gebracht und ausgestellt.
�S war eben eine schöne Welt.

Doch ach, ihr habt es ja vernommen:
�s ist plötzlich eine Flut gekommen.
Es war ein Schrecken und ein Jammer.
Das Wasser schoss durch jede Kammer.
Es schwammen Bücher, Filme, Tassen,
Tische, Stühle, nicht zu fassen.
Das Buch, in welchem man berichtet,
wie Noah seine Arche richtet,
schwamm grade ins Büro herein,
die Kaffeekanne hinterdrein.
Dann kam ein Stoß mit bunten Blättern,
der tat sich mit �nem Film verheddern.
Und Ratzinger schwamm ganz korrekt
vor Reinelt und �ner Flasche Sekt.
Das Wasser stand fast bis zur Decke.
Da schwamm der König um die Ecke.

Doch als das Wasser war gesunken,
da hat�s erstmal ganz schlimm gestunken.
Und alles, was man einst besessen,
das konnte man ganz schnell vergessen.
Die Leute waren sehr betrübt.
So ist das, wenn man Bücher liebt.
Doch statt zu jammern und zu klagen,
taten die zwei nicht lange fragen.
Sie dachten: „Das was hier ersoffen,
das sollte man doch wohl erhoffen,
muss mit viel Hilfe neu ersteh�n.
Wir wird�n uns nach �nem Raum umseh�n.“
Denn in die Gruft wollten sie nicht.
Sie wollten endlich einmal Licht.
Der Turm, der ist zu eng und schmal,
das Dach bei Regen sehr fatal.
Doch wo die Liga s� Geld tut horten,
da ist doch etwas frei geworden.
Und flugs hat man es eingenommen.
So sind sie nun hierher gekommen.

Nun musst man bauen und auch planen
und irgendwo mal Geld absahnen,
und wenn ihr heute hier mal guckt,
dann seht ihr�s fertige Produkt.
Die Bücher sind fein eingebunden.
Da ha�m sich meine Frau�n geschunden,
damit nicht Fett und Marmelade
den schönen neuen Bücher schade.
Die Möbel blitzen richtig fein,
das müssen die gewesen sein.
Und wenn sie uns heut eingeladen,
dann wollen wir nach all� dem Schaden
sehr froh und dankbar allen sein.
Drum weih�n wir diesen Raum heut ein!

Wir woll�n an diesem schönen Tage
Nach all� der vielen Müh� und Plage
zu all� den vielen schönen Dingen
Euch einen kleinen Gruss herbringen.
Wir dachten: Für die nack�schen Wänder
braucht ihr bestimmt noch�nen Kalender.




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