Bischof Joachim Reinelt weiht jungen Benediktiner zum Diakon

am 10. Juli in Wechselburg

Wechselburg, 05.07.04 (KPI): Bischof Joachim Reinelt weiht am kommenden Samstag, dem 10. Juli, in der Basilika Heilig Kreuz in Wechselburg den Benediktiner Judas Thaddäus Maria Schreiber zum Diakon. Der Gottesdienst beginnt um 12 Uhr.

Frater Thaddäus – Ordensmänner, die keine Priester sind, werden mit dem Titel „Frater“ (lat. für „Bruder“) angesprochen – wurde 1974 als jüngstes von vier Kindern in München geboren und auf den Namen Lucas getauft. Als er 14 Jahre alt war, starb seine Mutter. Dieses einschneidende Ereignis ließ ihn ernsthaft fragen, was der christliche Glaube ihm wirklich bedeute. Von 1989 bis 1994 besuchte er das Internat und das Gymnasium der Benediktiner in Ettal, die 1993 das Benediktinerkloster Wechselburg in Sachsen gegründet haben.

Seine Sehnsucht, ein Leben mit Gott und auf der Suche nach ihm zu führen, und dies in einer festen Gemeinschaft und mit regelmäßigen gemeinsamen Gebetszeiten, motivierte ihn, nach einem einjährigen Studienaufenthalt in Straßburg 1995 in die Benediktinerabtei Ettal eintreten. Dort erhielt er den Namen Judas Thaddäus Maria. In den Jahren 1996 bis 2001 studierte er Theologie in Erfurt und in Rom. Nach seiner Ewigen Profess – der Bindung auf Lebenszeit an seine Ordensgemeinschaft – wurde er im Oktober 1999 nach Wechselburg ausgesandt. Seitdem gehört er verbindlich zu den Benediktinern in Wechselburg und engagiert sich hier in der Jugendarbeit des Klosters sowie der Pfarrei. Ein berufsbegleitendes Studium der Sozialen Arbeit / Sozialpädagogik an der FH Roßwein hat er soeben abgeschlossen.

Informationen zum Stichwort „Diakon“:
In der Katholischen Kirche ist die Weihe mit ihren Stufen Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe eines der sieben Sakramente. Der Begriff „Diakon" stammt vom griechischen Verb „diakonein" ab und bedeutet „dienen", „fürsorglich helfen". Während der ersten Jahrhunderte waren die Diakone unmittelbare Helfer des Bischofs und kümmerten sich vor allem um Arme und Kranke. Ab dem 9. Jahrhundert ging die Eigenständigkeit des Amtes verloren. Zum Diakon wurde nur noch geweiht, wer später Priester werden wollte. So wurde das Diakonat zur „Durchgangsstufe" auf dem Weg zum Priesteramt.
Das Zweite Vatikanum (1962-65), die Versammlung aller katholischen Bischöfe, betonte wieder stärker die ursprüngliche Bedeutung. Seitdem werden auch verheiratete Männer zu Diakonen geweiht, die dann den Dienst in der Gemeinde verrichten. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Assistenz im Gottesdienst, Taufen, Eheschließungen und Beerdigungen, Erteilen von Religionsunterricht und Katechesen, vor allem aber die Sorge um die Mitglieder der Gemeinde, besonders Alte und Kranke.
Im Rahmen der Weihehandlung innerhalb einer Heiligen Messe legt sich der Kandidat vor dem Altar auf den Boden. Dies geschieht zum Zeichen, dass er sich ganz Gott übereignen will. Der Bischof vollzieht die Weihe durch Handauflegung und Gebet. Er überreicht ihm ein Evangelienbuch als Zeichen dafür, dass er mit seinem Tun die Botschaft Jesu Christi verkündigen soll, und besiegelt mit einer abschließenden Umarmung als Friedensgruß die Aufnahme in das neue Amt.


link


Impressum