Erinnerung an gelungenes Experiment nicht mit Wiederholungen in neuem Gewand verwischen

Presseerklärung des Bistums zum Thema "Glocken Requiem"

Dresden, 12.11.04 (KPI): Die katholische Kirche spricht sich dafür aus, am Gebetsläuten der Dresdner Kirchenglocken als traditioneller Form des Gedenkens an den 13. Februar 1945 festzuhalten. Das Bistum Dresden-Meißen wendet sich damit gegen den Vorschlag des Komponisten Johannes Wallmann, zum zweiten Mal nach 1995 im Jahr 2005 erneut ein „Glocken Requiem“ aus Anlass des Jahrestags der Zerstörung Dresdens aufzuführen. Das „Glocken Requiem“ von 1995 war für viele Menschen ein beeindruckendes Erlebnis. Die Erinnerung an dieses einmalige Ereignis sollte allerdings mehr wert sein, als ein gelungenes Experiment in neuem Gewand zu wiederholen.

Der Gedanke des Komponisten, mit einer überarbeiteten Fassung zugleich einen Aspekt auf den interreligiösen Dialog zu legen, mag begrüßenswert sein. Seine Betonung des Werts einer solchen punktuellen Gemeinsamkeit unterschätzt aber die Bedeutung bereits bestehender Initiativen in Hinblick auf den interreligiösen Dialog.

Die von Wallmann zitierte, für den religiösen Indifferentismus maßgebliche Ringparabel Gotthold Ephraim Lessings kann für dieses Bemühen auf keinen Fall motivierend sein.

Dresdens katholische Kirchen nehmen daher von einer Vereinnahmung in das avisierte Projekt Abstand.


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