Gemeinsame Veranstaltung von ADVENIAT und Brot für die Welt

unter anderem mit Bischof Joachim Reinelt am 3. Dezember in Riesa

Riesa, 03. Dezember 2004. Der kolumbianische Bischof Jos� Alberto Rozo Guti�rrez hat den Zusammenhang zwischen dem Drogenkonsum in den USA und Europa und der Gewalt in seinem Heimatland beklagt. „Der Krieg bei uns geht also auch Sie an“, betonte er bei einer gemeinsamen Veranstaltung von ADVENIAT, der Aktion der deutschen Katholiken für Lateinamerika, und „Brot für die Welt“, der Hilfsaktion der evangelischen Kirche, im sächsischen Einkaufszentrum „RIESAPARK“. „Was hat Lateinamerika mit uns zu tun?“ war die Frage bei einer Podiumsdiskussion, an der Vertreter aus Politik, Kirchen und der beiden Hilfswerke teilnahmen.

Solange der Drogenkonsum in den USA und Europa weitergehe, werde die Gewalt in Kolumbien nicht enden, so Bischof Rozo. Der Drogenhandel ernähre den Krieg und die Gewalt in Kolumbien. Rozo erinnerte an den Blutzoll, den die Kirchen in ihrem Einsatz für die Menschenrechte und gegen den Drogenhandel gezahlt haben. Kolumbien ist Schwerpunktland der diesjährigen ADVENIAT-Kampagne.

Henning Reetz, Kontinentalleiter Lateinamerika bei „Brot für die Welt“, berichtete von Schutzprogrammen der evangelischen Hilfsaktion für diejenigen Menschen in Kolumbien, die sich für Menschenrechte einsetzen. „Wir helfen Angehörigen von Verschwundenen und fördern die Arbeit mit Jugendlichen und Kindern, die sich gegen Gewalt und Kriminalität wehren“, berichtete Reetz. Der sächsische Justizminister Geert Mackenroth erklärte: „Jeder Tendenz zur Verharmlosung des Drogenkonsums in Deutschland müssen wir entgegentreten. Der Drogenmarkt muss ausgetrocknet werden – denn wir sind mittelbar für die Gewalt mitverantwortlich. Drogen zerstören – auch einen Staat.“

Weihbischof Franz Grave, Vorsitzender der Bischöflichen Kommission ADVENIAT, bat um Spenden für die Menschen in Kolumbien und Lateinamerika und betonte die sorgfältige Verwendung der Spendengelder. Er wisse darum, dass aufgrund der wirtschaftlichen Lage in Deutschland die Spendenmöglichkeiten zurückgegangen seien. Die Solidarität sei dennoch ungebrochen. „Wenn wir in Sachsen über unsere Situation jammern, müssen wir wissen: Den Kolumbianern geht es hundert Mal schlechter“, ergänzte der Dresdner Bischof Joachim Reinelt. Jeder Einzelne könne seine Solidarität mit den Armen in der Welt zeigen, indem er beim Kauf auf gerechte Produkte achte, sagte Henning Reetz von „Brot für die Welt“: „Wer hier in Deutschland gerechte Preise für Kaffee zahlt, hilft damit den Kleinbauern in Kolumbien – und fördert gerechtere Strukturen und damit den Frieden im Land.“


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