Mit dem Fahrrad auf den Spuren jüdischen Lebens in Dresden

am 14. November in Dresden

Dresden, 05.11.04 (KPI): Auf ihren Fahrrädern werden schätzungsweise hundert Jugendliche und Erwachsene am 14. November im Gedenken an den Novemberpogrom 1938 den Spuren jüdischen Lebens in Dresden folgen. Die Veranstaltung mit dem Titel „Weg der Erinnerung“ findet alljährlich am Sonntag nach dem 9. November statt und macht in diesem Jahr den Aspekt „Sport, Kino, Freizeit nur für Deutsche“ zum Thema. Treffpunkt ist um 11 Uhr an der Kreuzkirche.

Zum Inhalt: Unmittelbar nachdem die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernommen hatten, begannen sie, die Rechte jüdischer Mitbürger in allen Bereichen einzuschränken. Jüdische Kinder und Jugendliche wurden ausgegrenzt. Sport und andere Freizeitgestaltungen wurden ihnen nach und nach verboten. Daran wird an folgenden Stationen erinnert: am Ostragehege (Sportplatz des Sportvereins Bar Kochba), am Kino Alaunstraße, am Georg-Arnhold-Bad und am jüdischen Kinderferienheim in Oberrochwitz.

Veranstaltet wird die Gedenkfahrt von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, dem Evang. Stadtjugendpfarramt und der Kath. Dekanatsjugendseelsorge Dresden. An der Vorbereitung sind Schulklassen des St. Benno-Gymnasiums, Junge Gemeinden und Firmgruppen aus Dresden und Pirna beteiligt.

Stichwort: Novemberpogrom 1938

Vermutlich im Hinblick auf die zahllosen zertrümmerten Fensterscheiben wird vom Novemberpogrom 1938, den Angehörige der NSDAP und der SA in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 verübten, oft als (Reichs-)Kristallnacht gesprochen. Dabei wurden im Gebiet des Deutschen Reichs 91 Juden ermordet und fast alle Synagogen sowie mehr als 7.000 in jüdischem Besitz befindliche Geschäfte zerstört oder schwer beschädigt.

Vor 1933 lebten in Dresden zwischen 5.000 und 7.000 Juden. Heute zählt die jüdische Gemeinde in der Landeshauptstadt etwa 600 Mitglieder.

Weitere Informationen erhalten sie bei der Dekanatsjugendstelle Dresden, Telefon 0351 / 484 47 28, oder der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden, Telefon 0351 / 494 33 48. MB


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