Presseerklärung des Diözesanrates Dresden-Meißen anlässlich der Landtagswahl

Warnung vor extremistischen und nationalistischen Ideologien

Der Diözesanrat des Bistums Dresden-Meißen – das oberste Laiengremium des Bistums - hat mit großer Sorge das Wahlergebnis der Landtagswahl am 19. September 2004 zur Kenntnis genommen. Erschreckend an diesem Ergebnis ist, dass sich 9,2 % der Wähler für die NPD entschieden haben.

Der Diözesanrat warnt vor Parteien und Menschen, die extremistische und nationalistische Ideologien vertreten. Der Diözesanrat verurteilt entschieden die Gewalt, die von Anhängern rechtsextremistischer Ideologien gegen Ausländer, Behinderte, sozial Benachteiligte und Andersdenkende ausgeübt wird. Er fordert, gegen hemmungslose Gewalttäter die ganze Strenge des Gesetzes anzuwenden und somit unmissverständlich klar zu stellen, dass ein Jeder an Recht und Gesetz gebunden ist.
Notwendig ist, die Ursachen für die Entstehung des von Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit geprägten Klimas zu ergründen und Wege zu finden, die zu einer Atmosphäre von Toleranz, Solidarität und friedlichem Miteinander aller Menschen unserer Region führen.

Wir fordern die Regierenden unseres Landes auf, die bei der Wahl deutlich gewordene Stimmungslage in der Bevölkerung zu analysieren und dafür zu sorgen, dass der Nährboden für extremistische Ideologien entzogen wird. Wir fordern auf, Politik so zu gestalten, dass die Menschen sich in ihren Ängsten und Nöten ernst genommen fühlen. Dazu gehört eine transparente Politik, die geprägt ist von klaren und ehrlichen Aussagen der Politiker. Dazu gehört auch ein stilvoller Umgang der Parteien untereinander.

Der Diözesanrat ruft die Gläubigen des Bistums und alle Menschen guten Willens auf, unduldsam zu sein gegen alle, die Feinseligkeit gegenüber Mitmenschen, Fremden und Andersartigen zeigen. Diese Haltung muss sowohl im Privaten als auch in der Öffentlichkeit gelten. Konflikte lassen sich nachhaltig nur gewaltfrei und im Dialog lösen. Es ist unser aller Aufgabe, an der Gestaltung einer solidarisch geprägten Gesellschaft mitzuwirken.


Im Auftrag

Edith Säuberlich
Geschäftsführerin


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