Regentenwechsel im Erfurter Priesterseminar

Wolfgang Ipolt tritt Nachfolge Dr. Ulrich Werbs an

Dresden/Erfurt (BiP), 19.11.04: Der vormalige Nordhäuser Pfarrer Domkapitular Wolfgang
Ipolt löst am 1. Dezember Dr. Ulrich Werbs als Regens des
Regional-Priesterseminares Erfurt ab. Ipolt übernimmt damit die Leitung
des Seminares, in dem sich die Priesterkandidaten des Erzbistums Berlin
sowie der Bistümer Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg auf
ihren geistlichen Dienst vorbereiten. Werbs kehrt in sein heutiges
Heimatbistum Hamburg zurück und übernimmt die Pfarrstellen Wismar und
Neukloster.

Zu den Hauptaufgaben eines Regens gehört es, das Leben im Seminar zu
ordnen: die Gottesdienste, das Miteinander der Priesterkandidaten, ihre
Versorgung und ihre Vorbereitung auf das priesterliche Leben. Wichtig
ist dabei die Abstimmung mit der Katholisch-Theologischen Fakultät, die
für die Vermittlung der Studieninhalte sorgt. Im
Regional-Priesterseminar liegen dem Erfurter Regens auch regelmäßige
Kontakte der Seminaristen zu ihren Heimatdiözesen am Herzen. Für die
zweite Bildungsphase, die bis zum Pfarrexamen dauert, organisiert er
zusätzlich die theologisch-praktische Ausbildung. Außerdem ist der
Regens für die Finanzen, die Ausstattung und das Personal des
Priesterseminares verantwortlich. Zur Zeit gehören 45 Seminaristen zum
Erfurter Priesterseminar, unter ihnen auch drei Priesterkandidaten aus
Litauen und Tschechien.

Das Erfurter Regional-Priesterseminar wurde 1952 als einzige ostdeutsche
Ausbildungsstätte für den Priesternachwuchs gegründet, als sich
abzeichnete, dass die DDR-Regierung künftig keine im Westen
ausgebildeten Priester auf ihrem Territorium dulden würde. Aus dem
damals zum Seminar gehörenden Philosophisch-Theologischen Studium ging
1998 die Theologische Fakultät Erfurt hervor, die seit Januar 2003 als
Katholisch-Theologische Fakultät in der Universität Erfurt integriert
ist.

Biografische Skizzen:
Dr. theol. Ulrich Werbs, 1941 in Warnemünde geboren, begann nach dem
altsprachlichen Abitur 1960 sein Theologiestudium in Erfurt und wurde
1966 in Rostock zum Priester geweiht. Nach zwei Kaplansstellen in
Ludwigslust und Wismar kehrte er 1968 nach Erfurt zurück und wurde
Präfekt am Regionalpriesterseminar, als der er sich besonders um die
Studenten des ersten Semesters kümmern musste. Gleichzeitig begann er
eine theologische Promotion über den anthropologischen Ansatz in der
Verkündigung, die er 1975 abschloss. 1969 wechselte Werbs als Präfekt
zum Sprachenkurs nach Halle, wo Abiturienten mit dem Ziel, Priester zu
werden, die für das Studium wichtigen Sprachen Latein und Altgriechisch
erlernten. 1972 trat Ulrich Werbs bei der Berliner Bischofskonferenz die
Stelle des Sekretärs der Pastoralkonferenz an und war damit vor allem
für die Kommunikation zwischen den Seelsorge-Konferenzen zuständig. Es
folgte von 1973 bis 1975 die Tätigkeit als Diözesan-Jugendseelsorger
beim Bischöflichen Amt Schwerin, ehe er, wieder in Berlin, Schriftleiter
und Herausgeber des Theologischen Bulletins wurde, eine Fachzeitschrift,
in der wichtige Beiträge und Rezensionen aus westdeutschen theologischen
Zeitschriften abgedruckt wurden. Ab 1983 arbeitete Werbs als Pfarrer in
der Rostocker Christusgemeinde, bis er 1996 zum Regens des
Regional-Priesterseminares Erfurt ernannt wurde.

Domkapitular Lic. theol. Wolfgang Ipolt stammt aus Gotha, wo er 1954 zur
Welt kam. Nach dem Theologiestudium in Erfurt weihte ihn Bischof Hugo
Aufderbeck 1979 im Erfurter Dom zum Priester und bestellte ihn als
Kaplan in Worbis. 1983 wechselte er für zwei Jahre zur Unterstützung der
Seelsorge nach Berlin und kehrte 1985 als Kaplan von St. Lorenz nach
Erfurt zurück. 1989 wurde Ipolt als Subregens zweiter Mann in der
Leitung des Erfurter Regional-Priesterseminares und erwarb das
theologische Lizentiat in Pastoraltheologie mit einer Arbeit über die
Katechese in der DDR. 1992 ging Wolfgang Ipolt als Pfarrer nach
Nordhausen, 2001 wurde er zum nichtresidierenden Domkapitular des
Erfurter Domkapitels ernannt.


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