Benno-Empfang 2005

Bischof richtet Blick auf 900-Jahr-Feier des Bistumspatrons


Dresden, 17.06.2005 (KPI): Mit einem Festgottesdienst und anschließendem Empfang hat das Bistum Dresden-Meißen am gestrigen Abend den Festtag des Bistumspatrons St. Benno (16. Juni) gefeiert. Im Festgottesdienst, der von den Dresdner Kapellknaben und einem Schülerchor des St. Benno-Gymnasiums musikalisch gestaltet wurde, stellte Bischof Joachim Reinelt in seiner Predigt das Leben St. Bennos in den Mittelpunkt. Mit Blick auf den 900. Todestag des Heiligen im kommenden Jahr erklärte der Bischof, dass der Gedenktag mit einem feierlichen Gottesdienst und einem großen Bistumsfest am 10. Juni 2006 in Meißen gefeiert werde. Dazu habe der Erzbischof von München und Freising, Friedrich Kardinal Wetter, seine Teilnahme zugesagt. Die Reliquien des Heiligen Benno ruhen in der Münchener Frauenkirche. Das Bistum Dresden-Meißen verbindet daher zum Erzbistum von München und Freising über den Heiligen eine besonders tiefe Beziehung. Bischof Reinelt dankte mit Blick auf das Bennojubiläum im kommenden Jahr auch den Verantwortungsträgern der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens: zum Jubiläumsjahr sei auch eine ökumenische Vesper im Dom zu Meißen vereinbart, was er als Zeichen einer starken Ökumene in Sachsen werte, so der Bischof.

Kleines, doch feines Bistum

Beim anschließenden Jahresempfang des Bistums begrüßte Generalvikar Dr. Konrad Zdarsa die anwesenden Gäste, darunter Vertreter der Orden im Bistum Dresden-Meißen, Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Abgeordnete von Bundes- und Landtag, Geistliche und Mitarbeiter der Diözese sowie zahlreiche Vertreter aus Kliniken und Krankenhäusern im Bistum. In einer Ansprache gab Bischof Joachim Reinelt eine Übersicht über die zahlreichen Aktivitäten sowie Daten und Fakten rund um das Bistum. Mit Blick auf die geringen Katholikenzahlen der Region sagte der Bischof: „Es ist ein kleines, doch ganz feines Bistum.“ Er selbst „liebe dieses Bistum, ich möchte nicht in einer katholischen Gegend Bischof sein.“ Als Geistlicher müsse man sich hier bewegen, auf die Menschen zugehen, was die Pfarrer von ihrer Ausbildung angefangen bis ins hohe Alter auch sehr beherzigen würden. Mit Sicht auf statistische Untersuchungen erwähnte Bischof Reinelt das Vertrauen, das die Menschen hierzulande der katholischen Kirche verglichen mit dem Bundesdurchschnitt in höherem Maße entgegenbrächten. Es bleibe allerdings weiter Verbesserungsbedarf. Der Bischof verwies in seiner Ansprache darauf, dass sich derzeit etwa ein Viertel aller Pfarreien des Bistums an einem pastoralen Projekt unter dem Leitwort „Gemeinden im Aufbruch“ beteilige. Die Pfarreien sollen sich dabei über ihre Kernaufgabe in den kommenden Jahren Gedanken machen. Es dauere allerdings einige Zeit, bis die Gemeinden begriffen, was „wir heute für Chancen haben“, so der Bischof wörtlich.

Mit Blick auf die Schulen des Bistums, die sich einer enormen Akzeptanz erfreuen könnten, sagte der Bischof, bei weiterem Rückgang der staatlichen Unterstützungen müsse hier womöglich das gesamte Engagement der Kirche in Frage gestellt werden. In seiner Rede äußerte Bischof Reinelt auch den Wunsch, einen katholischen Lehrstuhl an der Leipziger Universität zu bekommen.


Hohes Interesse an Religion

Der Bischof würdigte die geleistete Arbeit der Kirche auf vielen Feldern: Er erwähnte unter anderem den Erfolg der Katholischen Akademie mit über 17.000 Besuchern pro Jahr - trotz personell kleinen Organisationsteams - und die Arbeit in den Bereichen Caritas und soziales Engagement etwa in Pflegeheimen, Ambulanzdiensten und Krankenhäusern. „Da ist Ungeheures geleistet worden“, so der Bischof wörtlich. Namentlich dankte er dabei Diözesancaritasdirektor Horst Kutschke.

Mit Blick auf den Weltjugendtag im August dieses Jahres in Deutschland sprach der Bischof von einem wichtigen Impuls, den er sich dadurch für die Jugend erhoffe. Aber auch die Akzeptanz und der Erfolg von Veranstaltungen wie etwa der „Langen Nacht der Kirchen“ vor wenigen Tagen in Dresden beiweise, dass aktuell ein hohes Interesse an Religion und christlichem Glauben herrsche. Glaube solle ansteckend sein, so der Bischof. Wörtlich sagte er, er rate daher gerne dazu „ein bisschen frecher katholisch zu werden.“ Man müsse heute vor niemandem mehr Angst haben.

Im Rahmen des Empfangs wurde Dr. Johannes Handschumacher, Vorsitzender der Schlichtungsstelle des Bistums Dresden-Meißen, mit der St. Benno-Medaille geehrt. Die Arbeit Dr. Handschuhmachers sei durch besondere „Ehrlichkeit und Sorgfalt geprägt“, so der Bischof bei der Übergabe der Auszeichnung. In den Ruhestand verabschiedete Bischof Reinelt Monsignore Alexander Ziegert (70). Alexander Ziegert arbeitete unter anderem über zwanzig Jahre in verschiedenen Funktionen im Bischöflichen Ordinariat und hatte zuletzt das Katholische Büro Sachsen geleitet. „Alle, die dich kennen, haben ein Vertrauen in dich, das nicht enttäuscht wurde“, würdigte Bischof Reinelt die Verdienste Alexander Ziegerts. Der Bischof hob auch dessen Fähigkeiten als Pädagoge hervor, die er in sein Engagement in der Schulabteilung des Bischöflichen Ordinariats eingebracht habe. MB


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