Bischof Reinelt ruft zum Gebet für Papst Johannes Paul II. auf

Gottesdienst heute, 2. April, 18 Uhr in der Kathedrale für den Papst


Bischof Joachim Reinelt
Dresden, 02.04.05 (KPI): Angesichts des dramatischen Gesundheitszustands Papst Johannes Pauls II. hat Bischof Joachim Reinelt am morgen erneut die Gläubigen zum Gebet für den Heiligen Vater aufgerufen. In einem Gespräch vor Pressevertretern erläuterte Bischof Reinelt zugleich die besondere Bedeutung dieses Papstes. Er charakterisierte den Pontifex dabei als Brückenbauer in vielfältiger Weise, dem gerade die Menschen im Osten Deutschlands zu besonderem Dank verpflichtet seien.

In seiner Erklärung sagte Bischof Joachim Reinelt:

Johannes Paul II. – ein Pontifex, Brückenbauer im wahrsten Sinn des Wortes.

Brückenbauer zur Freiheit der Völker: Ohne Zweifel verdanken wir diesem Papst neben anderen die bedeutendsten politischen Veränderungen um 1989/90. Seine Unterstützung der polnischen Solidarnosc und der gleichzeitige Appell an die Polen, diszipliniert die nächsten politischen Schritte zu gehen, haben die Ereignisse von 1989/90 eingeleitet. Die Freiheit von Gewaltherrschaft und die Einheit der Welt in Gerechtigkeit und Frieden waren und sind seine politischen Ziele. Für die Armen und Schwachen hat er sich mutig bei den Mächtigen eingesetzt. „Habt keine Furcht“ und „duc in altum (wagt euch hinaus auf hohe See)“ sind dabei seine oft wiederholten Worte.

Seine Theologie hat einen wichtigen Akzent: Unser Weg zu Gott ist der Mensch. Das ist biblisch. Das ist für ihn typisch katholisch. Man kann seine moralischen Appelle nur von diesem Prinzip her verstehen. Was der Würde des Menschen widerspricht, lehnt er ab. Was die wahre Freiheit gewährt, dafür kämpfte und kämpft er.

Brückenbauer der Ökumene: Die Einheit der christlichen Konfessionen und die Freundschaft mit den verschiedenen Religionen hat er durch viele Initiativen gefördert, wie vor ihm kein Papst.

Brückenbauer innerhalb der eigenen Kirche: Die verschiedenen Strömungen in der Kirche von heute zu einer lebendigen Gemeinschaft zusammen zu schweißen, ist ihm immer wieder vorzüglich gelungen.

Brückenbauer zu den Leidenden: Seine Besuche bei Kranken, Gefangenen und Armen waren glaubwürdig, weil er selbst vielfältiges Kreuz und Leid in einer Weise getragen hat und immer noch trägt, dass man es bis in seine letzten Stunden bewundern muss.

Seine Herzlichkeit, Zugänglichkeit und Begeisterung für die Jugend, seine Intelligenz, seine Fähigkeit zu beten und sein Suchen nach dem Antlitz Christi werden für viele unvergesslich bleiben.

Mit Papst Johannes Paul II. würden wir einen einzigartigen Papst verlieren, die Welt eine großartige Persönlichkeit.

Bischof Joachim Reinelt,
Bischof von Dresden-Meißen


Heute Abend, Samstag, 2. April 2005, wird Bischof Joachim Reinelt um 18 Uhr in der Dresdner Kathedrale eine Messe für den Heiligen Vater feiern. Auch in den übrigen Wochenend-Gottesdiensten im gesamten Bistum Dresden-Meißen werden Priester und Gläubige besonders für den Heiligen Vater beten.

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