Eine Fahne aus der Klosterstickerei

Im Kloster St. Marienthal werden mit Nadel und Faden Kunstwerke geschaffen


Schwester Theresia Lebsa (rechts) und Katarina Nowak bei der Arbeit.
Ostritz/St. Marienthal, 28.06.05 (KPI): Schwester Theresia Lebsa und Katarina Nowak beugen sich über ihren Arbeitstisch, auf dem ein leichter, himmelblauer Stoff mit breiten, goldgelben Rahmenstreifen liegt. In der Mitte des blau-gelben Quadrats ist eine Bischofsfigur zu sehen: der heilige Bischof Benno, Patron des Bistums Dresden-Meißen. Schwester Theresia nimmt einen aus Stoff ausgeschnittenen Bischofsstab und fügt ihn zur Bischofsfigur hinzu: "Sehen Sie - passt genau", sagt sie, und der Besucher ist nur wenig überrascht. Denn mit ihren wachen Augen und präzisen Handgriffen ist Schwester Theresia Lebsa in der Paramentenstickerei des Klosters St. Marienthal die Fachfrau für alles, was mit Nadel und Faden zu tun hat.

Derzeit arbeitet sie mit ihrer Mitarbeiterin Katarina Nowak an einer Fahne für das Bistum Dresden-Meißen. Auf der Vorderseite wird das Wappen des Bistums zu sehen sein, auf der Rückseite der Bistumspatron. "Wir haben zwar viel Arbeit damit, weil sehr viele Details und Kanten abzunähen sind, aber wir kommen schon zurecht", so Schwester Theresia. Die Schwierigkeit dabei: Die Motive der Fahne sollen nicht im Gegenlicht nach der anderen Seite durchscheinen. Also wird die Schwester noch eine Lage Stoff unterlegen.

Auf einem anderen Tisch liegt schon der nächste "Patient". Es ist eine historische Vereinsfahne, deren Stoff seine besten Zeiten schon deutlich hinter sich hat. Im Kloster soll die Flagge wieder zu neuem Leben erweckt werden. Außerdem stehen auf der Auftragsliste der Paramentenstickerei liturgische Gewänder, Satteldecken für die Osterreiter und andere kunstvolle Stickereien und Näharbeiten aller Art. Eine handwerklich gefertigte Fahne kann dabei bis zu 3.000 Euro kosten. Die ist dann aber wirklich in jeder Hinsicht einzigartig.

Die Fahne des Bistums Dresden-Meißen soll im Rahmen des Weltjugendtags im August 2005 zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Eine Abordnung Jugendlicher des Bistums wird dann gemeinsam mit den Fahnenträgern der anderen Bistümer zur Eröffnungsveranstaltung in Köln auftreten. Gesucht wird übrigens noch ein Spender für die Fahne. Wer helfen möchte, meldet sich bitte unter Telefon 0351 / 3364 720. Michael Baudisch


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