Gedenken an den 60. Jahrestag der Zerstörung Dresdens

mit Gottesdiensten, Glockenläuten und musikalischer Nacht am 13. Februar


Erinnert an die Opfer: Die Gedächtniskapelle der Kathedrale, gestaltet von F. Press.
Dresden, 25.01.05 (KPI): Des 60. Jahrestages der Zerstörung Dresdens gedenkt die katholische Kirche in Dresden am 13. und 14. Februar 2005. Der zentrale ökumenische Gedenkgottesdienst zu diesem Anlass findet am Sonntag, den 13. Februar um 20.30 Uhr in der Kreuzkirche statt. An der Feier nehmen neben Bischof Joachim Reinelt und Landesbischof Jochen Bohl unter anderem Bischof Dean John Irvine aus Coventry und Pfarrer Bert Kuipers aus Rotterdam teil. Unter den Gottesdienstbesuchern werden Oberbürgermeister Ingolf Roßberg sowie Botschafter der Weltkriegs-Alliierten erwartet. Die ökumenische Feier, mit der die ev.-luth. Kreuzkirche zugleich an den 50. Jahrestag ihrer Wiedereinweihung am 13. Februar 1955 erinnert, steht unter dem Leitwort "Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn" (Jeremia 29,7). Sie wird im Mitteldeutschen Rundfunk übertragen. Seit 1982 werden die Gedenkgottesdienste zum 13. Februar ökumenisch und im jährlichen Wechsel entweder in der kath. Kathedrale oder in der ev.-luth. Kreuzkirche gefeiert.

Musikalische Nacht in der Dresdner Kathedrale

Von 21.45 bis 22 Uhr werden am 13. Februar zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens die Glocken aller Kirchen der Stadt läuten. Im Anschluss daran findet zwischen 22 und 0 Uhr eine musikalische Nacht in der Dresdner Kathedrale statt, gestaltet vom Verein und Vokalensemble voxaccord. Der Kirchenraum wird in dieser Zeit für jedermann frei zugänglich sein, Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Die nächtlichen Stunden in der Kathedrale sollen als offener Ort des Erinnerns und des Gebets musikalisch und visuell gestaltet werden. Chöre und Instrumentalensembles werden jeweils 20 Minuten auftreten, zwischen den musikalischen Programmteilen wird Dompfarrer Klemens Ullmann Gebetsverse und Meditationstexte sprechen.

Gleichzeitig werden mit unterschiedlich angeordneten Projektoren Fotoaufnahmen ins Kirchenschiff projiziert, die den zerstörten Innenraum der Hofkirche und anderer Dresdner Kirchen nach der Bombardierung zeigen. Der Besucher soll so die konkrete Dimension der Zerstörungen von 1945 vor Augen geführt bekommen. Ein Teil der Außenanstrahlung der Kathedrale wird deshalb in dieser Zeit abgestellt. Ihre musikalische Mitwirkung haben unter anderem bereits Domorganist Hansjürgen Scholze, die Singakademie Dresden und der Saxophonist Matthias Strauch zugesagt. Auch das A-cappella-Ensemble Voxaccord wird zu hören sein.

Die Abendmesse am Abend des 13. Februar um 18 Uhr in der Dresdner Kathedrale wird Dompfarrer Klemens Ullmann zum Thema "Gerechtigkeit und Frieden" gestalten.

Der 13. Februar 1945 und die Katholische Hofkirche

Am späten Abend des 13. Februar 1945 griffen mehrere hundert britische Bomber Dresden an, Stunden später folgte eine noch stärkere Angriffswelle. Zehntausende Menschen starben im Bomben- und Feuerinferno der Zerstörung des Dresdner Stadtzentrums. Auch die Katholische Hofkirche, heute Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen, wurde dabei in weiten Teilen zerstört; der Propst der Hofkirche, Wilhelm Beier, kam ums Leben. Er starb, während er den im Luftschutzkeller Eingeschlossenen die Heiligen Sakramente spendete.

Bereits seit Juni 1945 wurde in der Bennokapelle der Hofkirche, später im linken Seitenschiff wieder die Heilige Messe gefeiert. Seit 1975 erinnert eine Gedächtniskapelle, gestaltet mit Werken des Dresdner Künstlers Friedrich Press (1904 - 1990), im Seitenschiff der Kathedrale an die Opfer des 13. Februar 1945 und aller ungerechten Gewalt.
MB


Weitere Veranstaltungen in Dresden zum 13. Februar.


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