GemeindereferentInnenkonferenz setzt sich mit dem Islam auseinander

vom 25. bis 29. September 2005 im Bischof-Benno-Haus in Schmochtitz


Besichtigung des Jugendstilbahnhofs in Görlitz.
15.000 Muslime leben heute in Sachsen. Grund genug für 63 Gemeindereferentinnen und -referenten des Bistums, sich bei ihrer alljährlichen Konferenz in Schmochtitz einmal näher mit dem Thema "Islam" zu beschäftigen...



Schmochtitz/Bautzen, 6.10.05: In Sachsen leben mittlerweile zirka 15.000 Muslime, erklärte Dr.Thomas Lemmen vom Innenministerium auf der Diözesankonferenz der GemeindereferentInnen vom 25. bis 29.September. In Kindertagesstätten, bei interreligiösen Paaren, bei Übertritten zum Christentum oder in der Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge stellt sich die Frage: Wie können wir mit Muslimen umgehen, die mit uns leben?

Auf Gabriele Eiflers und Ulrich Clausens Initiative (beide Bischöfliches Ordinariat Dresden) kamen Referenten aller Ebenen. Vom Innenministerium Dr. Thomas Lemmen, für CIBEDO (Christlich-Islamischer Dialog – Dokumentationsstelle, Frankfurt/Main) war Frau Dr.Huber-Rudolf anwesend und für das Gespräch über die Praxis wurden Grit Gabler und Frau Sayad Mahmood (Ökumenisches Informationszentrum, Dresden) gewonnen.

Nach der Eröffnung durch Bischof Joachim Reinelt begann die Arbeit. Der „dreieinige Gott“? Gleich vier Evangelien? Da sucht man - für gläubige Muslime verständliche - Erklärungen. Frau Dr. Huber-Rudolf sagt lächelnd: „Sie könnten sich jetzt Muslimen gegenüber nicht mehr auf Unwissenheit berufen!“

Besichtigung der Kirche, die in Deutsch-Ossig wegen der Flutung des Tagebaus weichen musste und in einem Neubaugebiet in Görlitz frisch restauriert wieder aufgebaut wurde.



Die pastoralen Mitarbeiter fragten auch nach, wo die
Stärken der christlichen Kirchen liegen, die auch Muslime
anerkennen. Frau Sayad Mahmood, eine schiitische Muslima,
antwortete: „Christliches Zeugnis, das beeindruckt, geben
Krankenhaus- und Gefängnisseelsorger, die sich der Leute
annehmen, ohne auf Bekenntnis oder Status zu schauen.“ „Hirtensorge und Seelsorge, wie wir sie kennen,“ ergänzt Ulrich Clausen, „sind im Islam keine sehr verbreitete Praxis.“

Zum Aufatmen zwischen den Arbeitstagen fuhr die Berufsgruppe am 27.September nach Görlitz. Die Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas schien den Teilnehmern gut fundiert, nachdem sie die Altstadt, die „Hoffnungskirche“ Königshufen und das „Heilige Grab“ besucht hatten.

Text: Michael Pfeifer
Fotos: Lutz Kinmayer

Besuch der Ausstellung: Görlitz bewirbt sich zur Kulturhauptstadt 2010.



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