Gute Stimmung im Pilgerbüro

Christiane Winkler hilft als Freiwillige den Weltjugendtag in Köln vorzubereiten


Bei der Arbeit: Christiane Winkler.
Oederan/Köln, 13.05.05 (KPI): Der Papst hat eingeladen und bis zu einer Million Jugendliche aus aller Herren Länder werden im Sommer diesen Jahres seinem Aufruf folgen und nach Deutschland reisen - zum Weltjugendtag, dessen zentrale Veranstaltungen vom 16. bis 21. August in Köln stattfinden. Benedikt XVI. wird dazu erstmals nach der Papstwahl in seiner deutschen Heimat erwartet. Christiane Winkler (20) aus Oederan bei Freiberg ist eine von 145 Jugendlichen, die als Langzeitfreiwillige in Köln den Weltjugendtag mit vorbereiten. Wir haben mit ihr über ihre Arbeit und ihre Erwartungen an das Treffen gesprochen.

Frau Winkler, seit Monaten arbeiten Sie täglich stundenlang in einem Büro in der Kölner Innenstadt freiwillig daran mit, dass der zwanzigste Weltjugendtag im Sommer 2005 in Deutschland zu einem Erfolg wird. Wie kamen Sie auf die Idee?

Ich habe selber am Weltjugendtag im Jahr 2000 in Rom teilgenommen und mich daher auch besonders dafür interessiert, als es hieß, dass der Weltjugendtag 2005 in Deutschland stattfindet. Als ich dann von der Möglichkeit gehört habe, ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Vorbereitungsphase in Köln zu absolvieren, habe ich mich dort beworben.

Was sind Ihre Aufgaben?

Ich arbeite im Pilger-Service-Center. Im Moment muss man sich das vorstellen wie ein großes Callcenter, mit Emails und Telefonanfragen den ganzen Tag lang. In sieben Arbeitsstunden lese ich da ein paar hundert Emails. Ich sitze in einem großen Büro an einem von 14 Arbeitsplätzen und bin dort momentan eine von 53 internationalen Langzeitfreiwilligen, die da im Schichtdienst von 8 bis 20 Uhr arbeiten. Normalweise geben wir dabei in den fünf Weltjugendtagssprachen Auskunft, in Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch und Spanisch. Ich arbeite in erster Linie auf Deutsch, und wenn es anliegt, auf Englisch. Die Anfragen kommen zum einen von jungen Leuten, die im Sommer nach Köln reisen und wissen wollen: Wo bin ich untergebracht? Wie funktioniert das Ganze? Dazu kommen die Leute aus Köln und Umgebung, die anfragen, wie betrifft mich das, wie kann ich helfen. Und dann gibt es auch eine ganze Reihe Firmen, die Hilfe anbieten. Aber auch viele freiwillige Helfer für den Weltjugendtag wollen bei uns ihre Fragen los werden. Mir gefällt das gut. Es sind zwar auch Anfragen dabei, über die man sich aufregen kann, aber auch sehr viel Schönes. Und ich denke, diese Mischung macht es aus.

Seit einigen Wochen sitzt nun mit Benedikt XVI. als Nachfolger für Johannes Paul II. ein Deutscher auf dem Stuhl Petri – wie wurde die Papstwahl im Weltjugendtagsbüro aufgenommen?

Da war natürlich ziemlich gute Stimmung im Büro. Klar, weil wir sind ja davon direkt betroffen. Allerdings ist er ja erst sehr kurz im Amt, und man muss natürlich abwarten. Aber wir verbinden sehr viele Hoffnungen, sehr viel Zuversicht mit ihm. Für das Weltjugendtagsprogramm muss jetzt mit dem neuen, sehr rüstigen Heiligen Vater besprochen werden, in welche Richtung das Programm erweitert oder verändert werden kann.

Was werden Sie während des Weltjugendtags in Köln tun?

Wir Langzeitfreiwilligen arbeiten. Wo, das steht allerdings noch nicht fest. Wir werden das Callcenter und die Notfalltelefone betreuen, aber auch die Registrierungsstellen vor Ort müssen besetzt werden. In Köln und Umgebung wird es zum Weltjugendtag elf Registrierungsstellen geben, an denen die Pilger ankommen, die Gruppenleiter ihre Sachen abholen und ihre Gruppen anmelden in dem Sinne: "Wir sind jetzt da, wie geht's jetzt weiter?" Und das wird eben von uns gemanagt. Zehn Tage nach dem Abschluss des Weltjugendtags endet dann unser Job.

Haben Sie einen Tipp für die Sachsen, die zum Weltjugendtag nach Köln kommen?

Nur den, überhaupt zu kommen. Denn es lohnt sich in so vielerlei Hinsicht, nach Köln zu kommen. Was zählt ist, dass man das überhaupt einmal mitmacht, dass man das überhaupt einmal erlebt. Denn Weltjugendtag ist etwas, was man nicht beschreiben kann. Das muss man erleben.

Interview: Michael Baudisch


Der Weltjugendtag in Sachsen


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