Leipziger Kinder- und Jugendchor führt Oper in Auschwitz auf

Am Montag, 7. November, in Auschwitz


Am Montag, 7. November, führen 30 Kinder und 10 Musiker des ökumenischen Kinder- und Jugendchors der Leipziger Paulus- und St. Martinsgemeinden die Oper "Brundib�r" im großen Saal des Auschwitzer Kulturzentrums auf.

Leipzig, 03.11.2005 (KPI): Am Montag, den 7. November 2005 führen 30 Kinder und 10 Musiker des ökumenischen Kinder- und Jugendchors der Leipziger Paulus- und St. Martinsgemeinden die Oper „Brundib�r“ im großen Saal des Auschwitzer Kulturzentrums auf. Die musikalische Leitung hat Kantorin Elke Bestehorn, die szenische Arbeit begleitete Grundschullehrerin Katharina Cieslak.
Die Oper „Brundib�r“ entstand im Jahr 1938 als Beitrag zu einem Wettbewerb des tschechischen Bildungsministeriums. Nach der deutschen Besetzung des Landes fand die illegale Uraufführung in einem Waisenhaus statt. Der jüdische Komponist Hans Kr�sa war zu diesem Zeitpunkt bereits nach Theresienstadt deportiert. Er überarbeitete den ins Ghetto geschmuggelten Klavierauszug und bereitete die Premiere mit namhaften jüdischen Musikern und den deportierten Kindern des Waisenhauses am 23. September 1943 vor.
„Brundib�r“ wurde von 1943 bis zum Herbst 1944 im Ghetto 55-mal offiziell aufgeführt. Zusätzlich fanden unzählige illegale Aufführungen statt. Die Oper half den Spielern und Zuschauern, Not und Entbehrungen im Ghetto-Alltag, die Hoffnung auf eine gerechte Welt und die Kraft zum Weiterleben zu bewahren. In Theresienstadt, Durchgangsstation für die zahlreichen Vernichtungslager des NS-Regimes, lebten 15.000 Kinder und Jugendliche. Nur etwa 1.000 erlebten das Kriegsende. Hans Kr�sa und die meisten der Mitwirkenden starben.
„Ihr müsst auf Freundschaft bau'n, den Weg gemeinsam geh'n, auf eure Kraft vertrau'n und
zueinander steh'n“, wird gesungen im Finale der Kinderoper. Pepi�ek und Aninka, wollen für ihre kranke Mutter Milch holen, aber sie haben kein Geld. Auf dem Marktplatz sehen sie, wie vorübergehende Passanten dem Leierkastenmann Münzen zuwerfen, und kommen auf die Idee, durch Singen Geld zu sammeln. Aber ihre Stimmen sind zu schwach. Der böse Leierkastenmann, Brundib�r, trägt mit derben Beschimpfungen dazu bei, die zwei zu verjagen. Aber die Tiere der Stadt trösten Pepi�ek und Aninka und helfen einen großen Kinderchor zu formen, um lauter zu werden. So können sie den Leierkastenmann übertönen. Als dieser noch das gesammelte Geld stiehlt, jagen alle Kinder hinter ihm her und nehmen es ihm wieder ab. Durch die Solidarität aller Kinder wird der böse Brundib�r besiegt.
Ermöglicht haben die Gedenkveranstaltungen der Internationale Lions Club und die Stadtverwaltung Auschwitz. Es werden zahlreiche Gäste aus Israel, Polen und Deutschland erwartet. Einige Besucher sind Überlebende aus dem Vernichtungslager und kommen nach Kriegsende zum ersten Mal wieder an diesen Ort. Ren� Pechstädt


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