Predigtgedanken von Bischof Reinelt zum Start der Fußwallfahrt

Bischof Joachim Reinelt
Christen und Kreuz,

das ist eine untrennbare Gemeinsamkeit. Junge Christen entscheiden sich für das Kreuz, weil es Brücke ist.

In der Vergangenheit stand auf dieser Elbbrücke vor unserer Kathedrale ein Kreuz. Von den Kriegsbomben zerschmettert, liegt es immer noch auf dem Grund der Elbe. Ihr aber, die Jugend von 2005, erhebt das Kreuz wieder aus der Zerstörung ins Leben. Weil dieses Kreuz Brücke zum Leben ist, denn an ihm hat Gott seine Liebe zu allen Menschen bewiesen. Liebe bis in den Tod, Hingabe für seine Freunde.

Wir haben auf diesem Weg nach Meißen, nach Leipzig, nach Erfurt das Kreuz Christi lange Zeit vor den Augen. Wir können auf diesem Weg erkennen, wie es uns verbindet. Verbündete des Gekreuzigten. Wer sich von ihm geliebt weiß, verliert die Angst, sogar vor dem Tod.

Papst Johannes Paul II. - il santo subito - war immer am Herzen des gekreuzigten Jesus ... In seinen Wunden fand er Ruhe. In seinem Blut die Heilung für die Seele.
Es gibt eine Leidenschaft für die Passion, wenn einer begriffen hat, dass er nun nicht weniger lieben kann. Wo er den Schmerz findet, geht er hin: zum Kranken, zum Einsamen, zum Traurigen, zum Verlassenen. Denn, wer den gekreuzigten Jesus umarmt, wird mit ihm in die Auferstehung hineingerissen. Das Kreuz ist immer nur Durchgangsstation. Endpunkt ist der Sieger am Kreuz, der uns mit dem Vater eint im Feuer des Heiligen Geistes. Diese Einheit mit Gott und unter den Menschen zu retten verlangt den Preis des ganzen Lebenseinsatzes. Allein dieser Einsatz lohnt und bedeutet Erfüllung, Glück. Deswegen ist Kreuz der Glücksfall des Lebens.
Also, habt keine Angst wie Jesus das Leben einzusetzen. Das ist der Gewinn, alles andere bringt nur Verlust.

Vom Kreuz aus sagt Jesus mir: "Alles was ich hatte, habe ich für dich gegeben. Alles. Ich bin nicht mehr schön, nicht mehr stark, mein Mund ist stumm, die Gerechtigkeit von den Menschen zerdrückt, aber: es bleibt meine Liebe. Sie will dir den ganzen Reichtum Gottes schenken. So folge mir nach. Wer mein Jünger sein will, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach."


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