Studenten beteiligen sich an Vorbereitungen zur Instandsetzung des Bautzener St. Petri-Doms

Beginn der Restaurierung für Mai 2005 geplant


Ein Student der Universität Cottbus präsentiert Ergebnisse der Vorarbeiten.
Bautzen/Dresden/Cottbus, 10.02.05 (KPI): Der Dom St. Petri zu Bautzen ist nicht nur auf Grund seiner reichen Tradition und seiner außergewöhnlichen Bauform eine Attraktion. Er ist darüber hinaus eine der wenigen Simultankirchen in Deutschland: Römisch-Katholische und Evangelisch-Lutherische Christen teilen sich dabei ein Kirchenschiff. Nun steht die behutsame Restaurierung des altehrwürdigen Doms an. Und auch dabei gehen die Bauherren unkonventionelle Wege. Studenten benachbarter Hochschulen konnten ihre Ideen in die planerische Herangehensweise an die Baumaßnahmen einbringen.

Seit einem Jahr tüfteln Studenten der Brandenburgisch-Technischen Universität Cottbus, betreut von Dr. Ulrike Wulf-Rheidt, über einem ganz besonderen Projekt: der Restaurierung des Bautzener Doms. Mit Hilfe der Fotogrammetrie erfassten sie die gesamte Außenfassade des Kirchbaus und entwickelten eine maßstabsgetreue Darstellung der Außenhaut des Doms. Seit dem Sommersemester 2004 brüteten nun auch Studenten der TU Dresden über der Restaurierung des Doms. Unter Leitung ihrer Professoren Thomas Will und Hans-Rudolf Meier beteiligten sich mehr als 100 Studenten an der Aufgabe. Sie sammelten Quellenmaterial und sichteten vorhandene Dokumente. Sie erfassten und bewerteten die vorhandene Bausubstanz. Und sie entwickelten Vorschläge zu einer nachhaltigen Instandsetzung. Am vergangenen Freitag konnten Vertreter beider Hochschulen nun den Bauherren erste Ergebnisse ihrer Arbeit präsentieren. Und die zeigten sich äußerst zufrieden.

„Das ist genau das, was wir uns erhofft haben“, sagt Thomas Bönisch, der für das Domkapitel die Bauangelegenheiten des Bautzener Doms betreut. „Die Studenten gehen mit unheimlich viel Engagement und Motivation an die Sache heran. Und wir denken, davon können sowohl Bauherren als auch Universität nur profitieren.“ Gut möglich allerdings, dass eine Instandsetzung des Doms optisch zunächst nur Fachleuten ins Auge fallen wird. Was allerdings durchaus gewollt ist. „Das wäre der Idealfall. Der Dom soll sich in seinem äußeren Erscheinungsbild nicht verändern. Allerdings wird die Außenfassade nach einer Instandsetzung wieder nachhaltig gegen Witterung und Umwelteinflüsse geschützt sein. Und das ist im Moment leider nicht der Fall“, so Thomas Bönisch.

Die Arbeiten am Dom können nun schon bald beginnen. Die Finanzierung des Projekts ist gesichert. Am 21. Februar um 13 Uhr soll an der Südseite des Doms die unterzeichnete Fördervereinbarung von den Simultaneumspartnern, also dem Domkapitel als Vertreter des katholischen Teils und der Leitung der ev.-luth. Kirchgemeinde, an die Stadt Bautzen übergeben werden. Die Wahl für die Planung der Ausführung fiel auf das Dresdner Architekturbüro Schaufel. An der Übergabe nehmen teil: Peter Hesse (Stellvertretender Bürgermeister und Baubürgermeister der Stadt Bautzen), Weihbischof Georg Weinhold (Domdekan), Pfarrer Burkart Pilz (Ev.-Luth. Kirchgemeinde), Bernhard Preiß (Büro für Baupflege der Ev.-Luth. Kirchenamtsratsstelle Bautzen) und Thomas Bönisch (für das Domkapitel St. Petri). Medienvertreter sind zur Übergabe der Dokumente sehr herzlich eingeladen.

Das Projekt wird mit 722.500 Euro gefördert, was 85 Prozent der kalkulierten Baukosten entspricht. Bund und Land teilen sich dabei 80 Prozent der Summe, die übrigen 20 Prozent erbringt die Stadt Bautzen mit Unterstützung der Simultaneumsspartner. Beginn der Baumaßnahmen ist für Mai diesen Jahres geplant. MB


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