Tag des Friedhofs

am 18. September in Dresden


Zum ersten Mal findet am Sonntag, dem 18. September, in ökumenischer Verantwortung ein „Tag des Friedhofs“ in Dresden statt.

Dresden, 05.09.05 (KPI): Zum ersten Mal findet am Sonntag, dem 18. September, in ökumenischer Verantwortung ein „Tag des Friedhofs“ in Dresden statt. Von katholischer Seite beteiligt sich der Alte Katholische Friedhof (Friedrichstr. 54), von evangelischer Seite die Friedhöfe Johannis, Elias und Trinitatis. Auf dem Alten Katholischen Friedhof wird an diesem Tag ein Gedenkstein für den Lautenisten Sylvius Leopold Weiß (1686-1750) enthüllt, der dort begraben liegt. Zuvor wird um 11 Uhr der Musikwissenschaftler Dr. Gerhard Poppe in der Friedhofskapelle einen Festvortrag über Leben und Werk von Sylvius Leopold Weiß halten. Für die musikalische Umrahmung des Vortrags sorgt André Burguete, der Werke von Weiß auf der Laute spielen wird.

Um 13.30 und 15.30 Uhr wird auf dem Friedhof Bläsermusik zu hören sein, und um 14 und 15.30 Uhr führt Dompfarrer Klemens Ullmann interessierte Besucher über den Alten Katholischen Friedhof. Ab 11 Uhr stehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Friedhofs den ganzen Tag über für Fragen rund um Friedhof, Grab, Grabpflege und Bestattung zur Verfügung.

Zu Sylvius Leopold Weiß:

Der am 12. Oktober 1686 in Breslau geborene Sylvius Leopold Weiß trat bereits mit 20 Jahren in die Dienste des polnischen Königshauses, kam im Rahmen dessen auch nach Rom und dann an den Hof des pfälzischen Kurfürsten Karl Phillip. 1718 wird er von August dem Starken als kurfürstlich sächsischer und königlich polnischer Kammermusikus angestellt. Er begleitet akkordisch den Gesang in der neuen Hofkirche, spielt die Laute in der Oper als Generalbass und obligate Begleitung. „Was früher zwei Lautenisten in der Kapelle taten, spielte Weiß nun allein. Seine Kunst, insbesondere aber die freie Improvisation, auch gemeinsam mit Johann Sebastian Bach, rissen das Publikum immer wieder zu Beifallsstürmen hin“, sagt Christoph Pötzsch, Justitiar im Bischöflichen Ordinariat, der in seiner Freizeit in historischen Quellen forscht und sich für die Errichtung des Gedenksteins eingesetzt hat. Aus dem Erlös seiner Friedhofsführungen sowie einer Spende der Staatskapelle in Höhe von 500 Euro wurde der Gedenkstein finanziert.
Am 15. Oktober 1750 starb Sylvius Leopold Weiß. Ebenso wie sein verschollener Grabstein soll auch der Gedenkstein, der am 18. September 2005 enthüllt wird, die Aufschrift tragen: „Es soll nur Sylvius die Laute spielen.“


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