Tour der Frommen statt Tour de France

Junge Pilger radeln während der "Tage der Begegnung" von Dresden nach Pillnitz.

Dresden, 14.08.05 (KPI): Vergangenen Donnerstag, morgens 10 Uhr: Ein kühler Wind weht um den Landtag, langsames Erwachen an einem grauen Tag in Dresden. Doch Müdigkeit ist den 20 Helfern des XX. Weltjugendtags nicht anzumerken. Mit vereinten Kräften bereiten sie über 100 Fahrräder für ihre Gäste vor. „Geplant ist eine Fahrradtour vom Landtag bis nach Pillnitz“, sagt David (23), einer der Dresdner Helfer. „Die Pilger kommen aus verschiedenen Ländern, wie Kongo oder Litauen, die meisten aber aus Italien. 80 Gäste werden erwartet.“ David erklärt, dass die Fahrräder in den katholischen Gemeinden gesammelt wurden.

11 Uhr. Vor dem Landtag finden sich die ersten Pilger zusammen. Polizisten überwachen das Geschehen. Vielsprachige Flyer, die sehenswerte Orte in Dresden zeigen, werden ausgehändigt und Räder verteilt. Die Stimmung ist locker, einer der Helfer scherzt: „Our bikes are the best!“ (zu dt.: Unsere Fahrräder sind die Besten). Eine Stunde später beginnt die Radtour. Der Weg führt an den Elbwiesen entlang, vorbei am blauen Wunder bis nach Kleinzschachwitz. Mit der Fähre gelangt die Menge an das andere Elbufer, von dort aus radeln alle weiter bis nach Pillnitz. Um 13.30 Uhr erreichen sie den Schlosspark, jeder erhält ein Lunchpaket mit Getränk. Frisch gestärkt feiert die Weltjugendtagsgruppe anschließend eine deutsch-italienische Andacht in der kleinen Schlosskapelle. Das Vaterunser wird erst auf italienisch, anschließend auf deutsch gesungen. Gebete und Gesang scheinen die verschiedenen Nationalitäten zu vereinen.

Nach der Andacht besichtigen alle den Park, während eine Dolmetscherin geschichtliche Ereignisse rund um das Schloss von August dem Starken, Kurfürst von Sachsen erzählt. Als um 16 Uhr die letzten jungen Leute der organisierten Radtour am Landtag eintreffen, zeigte sich sogar die Sonne und strahlte mit den zufriedenen Pilgern um die Wette.
Hu



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