Was feiern wir zu Ostern eigentlich?

Wissenswertes zu den kirchlichen Feiertagen von Gründonnerstag bis Ostersonntag


Dresden, 21.03.05 (KPI): Das bedeutendste Fest im katholischen Kirchenjahr ist Ostern. Es umspannt mehrere Tage, die an das letzte Abendmahl, die Kreuzigung und den Tod Jesu und an seine Auferstehung erinnern. Allerdings: viele Menschen verbinden mit Ostern nur buntbemalte Eier und den Osterhasen. Laut einer Emnid-Umfrage für „Bildwoche“ wissen 37 Prozent aller Deutschen nicht, was am Ostersonntag geschah.


Gründonnerstag - Erinnerung an das letzte Abendmahl

Der Gründonnerstag erinnert an das letzte Abendmahl, das Jesus als Abschieds- und Hoffnungsmahl vor seiner Gefangennahme mit seinen engsten Vertrauten, seinen Jüngern gefeiert hat. Dieses Ereignis ist der Ursprung der Eucharistiefeier und des Priestertums. Oftmals findet in den Gemeinden auch eine Agape (griech. Liebesmahl) statt, in der - im Gedenken an das letzte Abendmahl - mitgebrachte Speisen und Getränke miteinander geteilt werden.

Der Name “Grün�-Donnerstag leitet sich wohl von althochdeutsch “gronan�, “greinen� ab und bedeutet “weinen�. Der Priester wäscht im Gottesdienst zwölf Gemeindemitgliedern die Füße, wie auch Jesus seinen Jüngern die Füße wusch. Ein Symbol dafür, dass die Christen einander dienen sollen. Orgel, Altarschellen und Kirchenglocken schweigen nun, bis in der Osternacht das "Gloria"-Lied erklingt. An den Gottesdienst am Gründonnerstag schließt sich in vielen Gemeinden eine Nachtwache an, um so jener Nacht zu gedenken, in der Jesus von Judas, einem seiner Jünger, verraten und von Soldaten verhaftet wurde.

Bischof Joachim Reinelt wird am 24. März um 20 Uhr in der Dresdner Kathedrale den Feierlichen Gottesdienst zum Gründonnerstag zelebrieren. Musikalisch gestaltet wird die Feier von den Dresdner Kapellknaben unter Leitung von Matthias Liebich.


Karfreitag und die Kreuzigung Jesu

Der Karfreitag (von althochdeutsch "kara" = Wehklage) erinnert an die Kreuzigung und den Tod Jesu. In den katholischen Gemeinden werden zur Todesstunde Jesu, nachmittags 15 Uhr, Wortgottesdienste gefeiert, die von der Lesung der Leidensgeschichte Jesu, der Kreuzverehrung sowie von Fürbitten für Kirche und Welt geprägt werden. In der katholischen Kirche ist dieser Tag ein strenger Fasttag. Es ist Tradition, auf Fleisch zu verzichten.

Die Karfreitagsliturgie mit Bischof Joachim Reinelt findet am 25. März um 15 Uhr ebenfalls in der Dresdner Kathedrale statt. Die Dresdner Kapellknaben unter Leitung von Matthias Liebich gestalten diese Liturgie musikalisch.


Der (Oster-) Sonntag als Tag der Auferstehung Christi

Die Osternachtsfeier, die am Abend vor Ostersonntag oder am frühen Ostermorgen stattfindet, beginnt meist außerhalb der Kirche an einem Feuer, dem Osterfeuer. Daran wird die Osterkerze, Sinnbild für den auferstandenen Christus, entfacht und brennend mit den Worten "Lumen Christi" (lat. Licht Christi) in die noch dunkle Kirche getragen. Die Gläubigen entzünden ihre Kerzen an ihr, so dass die erst dunkle Kirche immer mehr vom Licht, dem Symbol der Auferstehung, erhellt wird.

In der folgenden festlichen Liturgie wird die Auferstehung Jesu als Sieg des Lebens über den Tod gefeiert. Während der Feier wird auch das Taufwasser geweiht. Seit der Frühzeit der Kirche werden in der Osternacht diejenigen getauft, die sich für den christlichen Glauben entschieden hatten. So werden auch heute noch Erwachsene, die in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen werden wollen, vorzugsweise in der Osternacht getauft. Die bereits getauften Christen erinnern sich in der Osternacht durch die Besprengung mit geweihtem Wasser an ihre eigene Taufe.

Die Feier der Osternacht mit Bischof Joachim Reinelt, die musikalisch von den Kapellknaben unter Leitung von Matthias Liebich gestaltet wird, findet am 26. März um 21 Uhr in der Dresdner Kathedrale statt.


Ostergottesdienste im Internet finden

Wer zur Karwoche oder zu Ostern einen katholischen oder evangelischen Gottesdienst besuchen will, kann sich im Internet unter www.ostergottesdienste.de über Zeit und Ort informieren. Rund 12.000 Kirchengemeinden aus ganz Deutschland beteiligen sich an dem Angebot eines ökumenischen Internetservices. Erstmals gibt es auch Informationen für Gehörlose oder Rollstuhlfahrer. Zur Weihnachtszeit verzeichnete die entsprechende Internetseite über 65.000 Besuche.
LN


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